Haltlose Vorwürfe

Ärztin: “Meine Existenz wurde zerstört”

Österreich
23.02.2017 16:54

Knapp drei Jahre ist es her, dass eine Frauenärztin in Wien-Wieden für negative Schlagzeilen sorgte. Die Gebietskrankenkassa warf der gebürtigen Ivorerin vor, Tausende PAP-Abstriche (Gebärmutterhalskrebs) verrechnet, aber nie durchgeführt zu haben. Jetzt geht Clemence Yekpe in die Offensive.

Johannes Steinhart, Clemence Aurelie Flore Yekpe (l.) und Monika Ploier (Bild: Andi Schiel)
Johannes Steinhart, Clemence Aurelie Flore Yekpe (l.) und Monika Ploier

Schwerer Betrug sowie Patienten-Gefährdung - so lautete der Vorwurf gegen die Gynäkologin, die auch die Staatsanwaltschaft länger beschäftigte. Drei Jahre später ist davon nicht viel übrig, der Fehler soll nämlich - in nicht betrügerischer Absicht - bei der Verrechnung passiert sein.

Alle Tests ordnungsgemäß durchgeführt
In akribischer Kleinarbeit rollte Yekpe gemeinsam mit ihrer Anwältin Monika Ploier Krankengeschichte für Krankengeschichte auf.

Alle Tests wurden demnach ordnungsgemäß durchgeführt, für die Krankenkassa entstand nicht einmal ein großer finanzieller Schaden. Die Verunsicherung unter den Patientinnen war enorm, die Ärztin selbst berichtet von einer "Hexenjagd" gegen sie.

"Eine Entschuldigung wäre das Mindeste"
Noch klarere Worte findet der Vizepräsident der Ärztekammer, Johannes Steinhart: "Ich kann nicht verstehen, wie eine Patientenanwältin und die Gebietskassa so agieren können. Eine Entschuldigung wäre das Mindeste."

Die Kammer, die auch die Anwaltskosten übernommen hat, fordert zudem, dass die Gynäkologin ihren - gekündigten - Kassenvertrag zurückerhält und sofort die Arbeit wieder aufnehmen darf.

Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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