Der Bitcoin wird massentauglich. Eine Genehmigung des ersten börsennotierten Bitcoin-Fonds (ETF) könnte der Digital-Währung nach Einschätzung von Experten zum Durchbruch verhelfen. Die seit 2009 existierende Währung stand in den vergangenen Jahren oft im Rampenlicht - jedoch vor allem wegen Betrugsvorwürfen, Börsenpleiten, des Verdachts auf Geldwäsche oder Terrorfinanzierung.
Durch den Bitcoin-Fonds ETF, den die US-Börsenaufsicht SEC möglicherweise bald zulässt, kann das digitale Geld nach Meinung von Fachleuten nun aber aus der Schmuddelecke herauskommen. Aber was ist eigentlich der Bitcoin? Und wo kommt er her? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die digitale Währung:
Wer hat den Bitcoin erfunden?
Der Bitcoin wurde vor knapp zehn Jahren von einer Person oder Personengruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt. Der Australier Craig Wright gab sich 2016 als der Erfinder aus, allerdings wurde dies bisher nie zweifelsfrei bestätigt.
Woher kommen Bitcoins?
Neue Bitcoins werden durch sogenanntes "Mining" erzeugt. Dabei berechnen Computer mathematische Algorithmen und verdienen dadurch Bitcoins. Anfangs reichte ein handelsüblicher PC hierfür aus, mittlerweile ist der Prozess so komplex, dass nur noch spezielle Hochleistungsrechner dazu in der Lage sind. Miner erzeugen etwa alle zehn Minuten eine bestimmte Menge Bitcoins. Dieser Betrag halbiert sich etwa alle vier Jahre, das sogenannte "Halving".
Anfangs wurden 50 Bitcoins dem System zugeführt, dann 25 und seit Sommer 2016 sind es 12,5 Bitcoins. Damit kommen im Laufe der Zeit also immer weniger frische Bitcoins auf den Markt. Je größer die im Umlauf befindliche Menge ist, desto aufwendiger werden die mathematischen Algorhithmen, um neue Einheiten der Cyber-Währung zu berechnen. Die maximal mögliche Zahl an Bitcoins ist auf 21 Millionen begrenzt. Derzeit sind Experten zufolge rund 16 Millionen im Umlauf.
Wer kontrolliert den Bitcoin?
Bitcoins werden weder von Regierungen oder Aufsichtsbehörden noch von Zentralbanken reguliert. Sie werden von den Nutzern kontrolliert und von ihnen erschaffen. Den Wechselkurs bestimmen allein Angebot und Nachfrage.
Ist der Bitcoin die einzige Digitalwährung?
Nein. Der Website coinmarketcap.com zufolge gibt es derzeit 659 Krypto-Währungen mit einer Marktkapitalisierung von 22,2 Milliarden Dollar (21,08 Milliarden Euro). Davon entfallen allein auf den Bitcoin rund 20 Milliarden Dollar, sie ist also mit Abstand die Bedeutendste. Der Bitcoin wird inzwischen auch als Einstieg für andere Cyber-Währungen benutzt. Das bedeutet, wer etwa die Währungen Ethereum oder Ripple kaufen will, muss zuerst Bitcoins erwerben und diese in die gewünschte Währung tauschen.
Wo wird mit Bitcoins gehandelt?
Bitcoins werden an speziellen Online-Börsen wie BitStamp, BitPoint oder ItBit gehandelt. Die Kurse auf den verschiedenen Handelsplattformen weichen teils stark voneinander ab. Auch gibt es keinen allgemein gültigen Referenzkurs. Die Krypto-Währung ist vor allem in China populär. Den dortigen Börsen zufolge läuft mehr als 90 Prozent des Handels über ihre Plattformen.
Für Schlagzeilen sorgte die japanische Bitcoin-Börse Mt.Gox. Weil ihr bei einem Hackerangriff Bitcoins im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar gestohlen wurden, schlitterte sie 2014 in die Pleite.
Wie entwickelt sich der Kurs?
An der Börse BitStamp setzte der Bitcoin-Hype Anfang 2013 ein. Damals stieg der Kurs binnen zwölf Monaten von etwa 20 auf zeitweise mehr als 1200 Dollar. Bis Mitte 2015 ging er dann auf etwa 200 Dollar zurück. Seither geht es fast ununterbrochen aufwärts. Experten halten einen Test der 2000er Marke noch im laufenden Jahr für möglich.
Sind Bitcoins legal?
Ja. Jeder darf Bitcoins kaufen und damit bezahlen. Sie sind aber kein gesetzliches Zahlungsmittel. Das bedeutet, dass es Firmen oder Organisationen freigestellt ist, ob sie die Währung akzeptieren.
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