Gammelfleischskandal

Mehrere Staaten stoppen Importe aus Brasilien

Wirtschaft
21.03.2017 08:38

Nach Bekanntwerden eines Gammelfleischskandals haben nun erste Länder ihre Fleischimporte aus Brasilien gestoppt. Die Regierungen in Chile, China und Südkorea teilten am Montag mit, dass ab sofort Rind- bzw. Geflügelfleisch aus dem südamerikanischen Land nicht eingeführt werden dürfe. Die EU hat noch kein generelles Importverbot verhängt, lediglich die Einfuhr von Produkten aus vier Fleischverarbeitungsanlagen wurde untersagt.

Mehreren Produzenten in Brasilien wird vorgeworfen, abgelaufenes und vergammeltes Fleisch mit chemischen Mitteln wieder ansehnlicher gemacht und zurück in den Verkauf gebracht zu haben. Zudem sollen sogar Schweineköpfe zu Wurst verarbeitet worden sein, berichtete das Portal "O Globo". Ob und welche Mengen davon auch in den Export gegangen sind, war zunächst unklar. Die Europäische Union, China und die USA verlangen dazu Informationen.

Brasilien ist "Exportweltmeister" bei Rindfleisch
Brasilien ist mit einem jährlichen Ausfuhrvolumen von umgerechnet mehr als elf Milliarden Euro der größte Rindfleischexporteur der Welt. Die Fleischbranche ist einer der wenigen florierenden Wirtschaftssektoren in dem rezessionsgeplagten Land. Experten gehen davon aus, dass weitere Staaten die Einfuhr von Fleischprodukten aus Brasilien untersagen werden.

(Bild: AFP)

Brasiliens Präsident Michel Temer kämpft darum, das Vertrauen in den wichtigen Wirtschaftszweig wiederherzustellen. Gerade 21 von 4800 Fleischverarbeitern und 33 von mehr als 11.000 Kontrolloren seien betroffen, sagte das Staatsoberhaupt. Die Unternehmen bestreiten jegliches Fehlverhalten.

Das Land wurde bereits von großen Skandalen beim staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras und dem Baukonzern Odebracht erschüttert.

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