Berlin-Anschlag

Terror-Teufel Anis Amri war ein Einzeltäter

Ausland
12.04.2017 18:12

Der 24-jährige Tunesier Anis Amri, der am 19. Dezember mit einem Lkw in einen Weihnachtsmarkt gerast war und dabei zwölf Menschen getötet sowie Dutzende weitere teils schwer verletzt hatte, war nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft ein Einzeltäter. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass weitere in Deutschland ansässige Personen in die Tatvorbereitung oder Ausführung eingebunden gewesen seien, erklärte Generalbundesanwalt Peter Frank am Mittwoch. Amri war in der Nacht auf den 23. Dezember in Mailand erschossen worden, nachdem er das Feuer auf zwei Polizisten eröffnet hatte.

Die Bundesanwaltschaft gab auch weitere Einzelheiten zu den Ermittlungen zu dem Anschlag bekannt, bei dem Amri zwölf Menschen tötete. Die Auswertung des Mobiltelefons des 24-jährigen Tunesiers ergab demnach, dass Amri vor und während der Tat mit einem IS-Mitglied im Ausland kommunizierte.

(Bild: APA/dpa/Bernd von Jutrczenka)
Mit diesem Lkw raste der Attentäter Anis Amri Weihnachten 2016 in einen Weihnachtsmarkt in Berlin und tötete zwölf Menschen- (Bild: APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ)
Mit diesem Lkw raste der Attentäter Anis Amri Weihnachten 2016 in einen Weihnachtsmarkt in Berlin und tötete zwölf Menschen-

Schon sieben Wochen vor Tat rief Amri Muslime zum Dschihad auf
Schon sieben Wochen vor dem Anschlag, am 31. Oktober oder 1. November 2016, hatte Amri den Ermittlungen zufolge in Berlin ein Video von sich selbst aufgenommen, in dem er Muslime zum Dschihad aufrief und den Treueeid auf den Führer des IS schwor. Danach habe sich sein Surfverhalten im Internet geändert. Die Auswertung seines Mobiltelefons, das er am Tatort zurückließ, ergab demnach, dass Amri bis Mitte November vor allem Pornos im Internet aufrief. Ab Anfang Dezember seien es dagegen fast nur noch islamistisch-dschihadistische Inhalte gewesen.

Video: Hier schwört Amri dem IS die Treue

Anis Amri hat sich kurz nach dem Anschlag offenbar vor einer Moschee in Berlin-Moabit aufgehalten. (Bild: Screenshot/RBB)
Anis Amri hat sich kurz nach dem Anschlag offenbar vor einer Moschee in Berlin-Moabit aufgehalten.

Ab Ende November spähte Amri offenbar zu Fuß den späteren Tatort aus, er hielt sich fast täglich zwischen Putlitzbrücke und Torfstraßensteg auf. Dort kaperte er am Tattag den Lkw eines polnischen Fahrers, den er tötete. Videoaufzeichnungen belegten, dass Amri am Tattag dort alleine unterwegs war, erklärte die Bundesanwaltschaft weiter.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt