Zum Stichtag 1. Jänner 2017 waren in Österreich fast 8000 Menschen in Gefängnissen inhaftiert. Die Gesamtauslastung der Anstalten lag somit bei rund 91 Prozent - ein Rekordtief, verglichen mit den Jahren zuvor.
Aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen durch Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) geht hervor, dass exakt 7994 Menschen zu dem Stichtag in Haftanstalten saßen. Der tatsächliche Insassenstand war laut Justizministerium aber mit 8619 Personen noch deutlich höher. Diese Zahl umfasst neben den Häftlingen in Justizanstalten nämlich auch Personen, die sich etwa gerade in einem Krankenhaus befinden oder im elektronisch überwachten Hausarrest, also Fußfesselträger.
Jeder Fünfte in Untersuchungshaft
Etwas mehr als zwei Drittel der offiziellen Insassen verbüßten eine Strafhaft, beinahe jeder Fünfte war in Untersuchungshaft. An die zehn Prozent befanden sich im Maßnahmenvollzug, der Rest entfiel unter anderem auf Auslieferungs-, Schub- oder Verwahrungshaft.
Viele Frauen mit Fußfessel
Unter den 5809 Strafhäftlingen waren lediglich 295 weiblich, von den 1690 Untersuchungshäftlingen waren es 88. Relativ hoch war unter den Frauen der Anteil der Fußfesselträger: Von den 295 Strafgefangenen befanden sich 39 im elektronisch überwachten Hausarrest, statistisch gesehen mehr als jede Siebente. Zum Vergleich: Unter den 5514 männlichen Personen, die zu einer Haftstrafe verurteilt worden waren, waren es 259 - nur jeder 21.
Auslastung so niedrig wie nie
Die Gesamtauslastung der Justizanstalten war mit 90,71 Prozent so niedrig wie nie in den vergangenen Jahren, auch wenn die Unterschiede gering sind: 2016 hatte sie 90,88 Prozent betragen - nach 93,30 Prozent 2015 und 95,76 Prozent 2014.
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