Nach "Django"-Scherz

Reaktionen zu Armin Wolf: “Ihnen fehlt Benehmen”

Österreich
11.05.2017 10:08

"ZiB 2"-Anchor Armin Wolf hat mit seinem pietätlosen "Django"-Gag über den mittlerweile zurückgetretenen ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner für heftigen Wirbel im Netz gesorgt. Auch unsere Leser haben in den Story- und Forumkommentaren sehr zahlreich ihre Meinungen dazu kundgetan. Was die krone.at-User zu Wolfs Beitrag sagen, lesen Sie hier!

Zur Erinnerung: Der ORF-Moderator hatte am Dienstagabend einen Beitrag über Koalitionsquerelen mit einem Plakat von "Django - Die Totengräber warten schon" illustriert. "Reinhold Mitterlehner hat sich durchaus gern als 'Django' inszenieren lassen. Aber dieser Tage erinnert er sich von den vielen Django-Filmen vielleicht am ehesten an diesen da", meinte Wolf bei der Anmoderation schnippisch. Was er dabei anscheinend vergessen hatte: Mitterlehners Tochter starb Ende November mit nur 38 Jahren an Krebs!

(Bild: ORF, krone.at, thinkstockphotos.de)

"Herr Wolf geht meistens zu weit"
Die große Mehrheit der krone-at-User fand Wolfs Illustration und Wortwahl pietätlos und völlig unangebracht. "Herr Wolf geht meistens zu weit", schrieb User gratulation. "Ich finde, dass Herr Wolf nicht versteht, was seine Aufgabe ist. Er leitet eine der wichtigsten Nachrichtensendungen des staatlichen Fernsehens und keine Satireshow. Seine Aufgabe ist es, neutral zu berichten und nicht zu werten oder Scherze in die Sendung einzubauen. Wenn er das will, muss er eine andere Art von Sendung übernehmen", kritisierte User wienheute.

"Im Düsenjet durch die Kinderstube geflogen"
Auch Straniera sah es ähnlich: "Wolf ist an Überheblichkeit nicht zu überbieten." Einige User forderten sogar die Kündigung Wolfs. "Herr Wolf, was Ihnen fehlt, sind Benehmen, Taktgefühl, Manieren und Wertschätzung. Es hat den Anschein, als wären Sie im Düsenjet durch die Kinderstube geflogen! Ihre zynisch-sarkastische Art ist dezidiert KEIN Zeichen von Qualitätsjournalismus!", schrieb susisorgenvoll. "Herr Wolf soll sich gefälligst entschuldigen", forderte freiheit1250.

Wolf auf Twitter: "Das tut mir leid"
Nachdem somit auch in den sozialen Netzwerken der Druck auf Wolf immer größer wurde, entschuldigte sich der Anchor via Twitter für seine Illustration.

Zuvor war auch von ORF-TV-Chefredakteur Fritz Dittlbacher eine Entschuldigung gekommen. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass dies von Mitterlehner als persönliche Kränkung verstanden wurde - "das tut uns leid", erklärte Dittlbacher.

Mitterlehner nannte Wolfs Beitrag in der "ZiB 2"-Sendung "den letzten Mosaikstein" für seine Entscheidung zum Rücktritt - und stellte quasi in den Raum, dass er sich demnächst der Organisation eines "Volksbegehrens für einen objektiven ORF" widmen könnte.

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