Der rund 1500 Lichtjahr von der Erde entfernte Stern KIC 8462852 stellt Forscher ob seines schwankenden Leuchtverhaltens seit Jahren vor ein Rätsel. Jetzt haben sie neuerlich eine Verdunkelung seines Lichtes um rund drei Prozent binnen weniger Tage beobachtet. Der renommierte US-Astronom Jason Wright hat in die Erforschung des Phänomens involvierte Kollegen deshalb aufgefordert, ihre Teleskope auf KIC 8462852 zu richten und ihn näher unter die Lupe zu nehmen.
"Ich habe einen Anruf des Fairborn Observatory in Arizona erhalten, das bestätigt, dass der Stern drei Prozent dunkler ist als normal", wird Wright auf der Website Space.com zitiert. Das sei zu signifikant, als dass es sich um einen statistischen Ausreißer bei den Daten handle, ist Astronom, der an der Pennsylvania State University lehrt, überzeugt. Über das Wochenende sollten daher einige der leistungsstärksten Teleskope in den USA zum Einsatz kommen.
Der im Sternbild Schwan gelegene Himmelskörper KIC 8462852 wurde ab 2009 vom NASA-Weltraumteleskop "Kepler" näher unter die Lupe genommen. Im Rahmen des Planet-Hunter-Projektes fanden Forscher kurze, extrem unregelmäßige Helligkeitsschwankungen von bis zu 22 Prozent, die sie sich mit dem heutigen Wissensstand nicht wirklich erklären können.
Stern sorgte 2015 für Alien-Spekulationen
Im Herbst 2015 sorgte das Leuchtverhalten von KIC 8462852 für wilde Spekulationen in amerikanischen Medien - auch krone.at berichtete. Nicht zuletzt, weil ein renommierter US-Astronom spekulierte, die mysteriösen Helligkeitsschwankungen könnten von einem "Schwarm außerirdischer Artefakte" herrühren - etwa gigantischen, von Aliens gebauten Sonnenkollektoren, die den Stern umkreisen.
Das ist laut Angaben von Experten allerdings die unwahrscheinlichste Erklärung. Die meisten Forscher glauben, dass eher ein massiver Schwarm von Kometen oder ein zerbröselnder Planet, der in den Stern stürzt und dessen Trümmer KIC 8462852 umkreisen, für die immer wieder auftretenden Verdunkelungen verantwortlich ist.
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