Nicht per Duftbaum!

So bekommt man schlechte Gerüche aus dem Auto

Motor
12.11.2017 16:46

Wer ein Auto verkaufen will, sollte dieses nicht nur sauber sondern auch möglichst geruchsneutral präsentieren. Wer den schlechten Geruch erfolgreich bekämpft, erhöht seine Verkaufschancen deutlich. Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS, erklärt, wie es geht.

(Bild: kmm)

Gerüche haben auf den Verkaufserfolg von Autos grundsätzlich erheblichen Einfluss. Deshalb achten die Autohersteller bei ihren Neuwagen sehr penibel auf ein ganz bestimmtes Duftdesign. Dieser Neuwagen-Geruch verflüchtigt sich mit der Zeit, andere, zum Teil unschöne Gerüche machen sich stattdessen breit. Lebensmittelreste, Schweiß, Zigarettenqualm oder der Geruch von Hunden setzen sich tief in Polstern und Teppichen fest.

Eine häufig zu beobachtende, jedoch nicht wirklich erfolgreiche Gegenmaßnahme sind Duftbäume. Potentielle Käufer wird deren oft sehr synthetische Geruch abschrecken, da oftmals der Duft nach "Meeresbrise" oder "Vanille" aufdringlich wirkt. Auch andere Hausmittelchen zur Geruchsüberlagerung, etwa Essig oder Kaffee, ändern letztlich nichts an der eigentlichen Ursache des Gestanks.

Erfolgversprechender ist eine intensive Reinigung. Zunächst sollte man dazu die Fußmatten rausnehmen, ausklopfen und absaugen. Anschließend werden der Innenraumteppich und die Polster abgesaugt. Wichtig ist es außerdem, mit einem schmalen Saugeraufsatz Dreck auch aus schlecht einsehbaren Ritzen und Ecken zu holen. Wer ein noch besseres Ergebnis erzielen will, setzt zusätzlich einen Nasssauger als Polsterreiniger ein. Mit speziellen Polstersaufsätzen und Reinigungsmitteln holt man selbst tiefsitzenden Schmutz und Gerüche aus Textilien. Neben Fußmatten, Innenraumteppich und Sitzpolster kann man damit gegebenenfalls auch den Dachhimmel bearbeiten. Grundsätzlich sollte man außerdem mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel zudem alle großen Flächen innen abwischen und die Fenster säubern.

Gegen starken Rauchgeruch reichen diese Maßnahmen oftmals leider nicht. Schafft selbst ein intensives Säubern keine Abhilfe, hilft eine professionelle Reinigung mit Ozon. Dabei wird Ozon in den abgedichteten Innenraum eingeleitet, wo das Gas schlechte Gerüche bindet und diese so neutralisiert.

Eine weitere Quelle für Gerüche ist der Innenraumfilter. Dieser absorbiert Staub und andere Partikel aus der Luft. Ist der Filter mit diesen zugesetzt, können unschöne Geruchsabsonderungen ins Wageninnere gelangen. Grundsätzlich empfiehlt sich ein jährlicher Tausch des Pollenfilters.

Ein weiterer Klassiker ist die Geruchsbildung durch Mikro-Organismen, die sich aufgrund von Feuchtigkeit im Verdampfer der Klimaanlage bilden. Diesem Phänomen beugt man am besten vor, indem man einige Minuten vor Fahrtende die Klimaanlage ausschaltet, damit das Kondenswasser trocknen kann."

(SPX)

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(Bild: kmm)



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