In der Causa um die Namensliste möglicher türkischer Doppelstaatsbürger setzt jetzt auch die Bundeshauptstadt Maßnahmen: Wie nun bekannt wurde, nimmt die Stadt Wien 44.000 Menschen unter die Lupe, die im Verdacht stehen, eine türkisch-österreichische Doppelstaatsbürgerschaft zu haben. Die Namen sind auf einer türkischen Wählerevidenzliste aufgetaucht, die Personen haben allesamt einen Hauptwohnsitz in Wien. Auch in Vorarlberg und Kärnten werden Hunderte Fälle überprüft.
Die Verdächtigen mit Wohnsitz in Wien auf der Wählerevidenzliste werden bereits mit dem Zentralen Staatsbürgerschaftsregister abgeglichen, berichtete am Donnerstag der "Standard". Ob man damit bereits illegalen Doppelstaatsbürgern auf die Schliche gekommen ist, gab man allerdings nicht bekannt. Aus dem Büro von Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) hieß es, dass diese 44.000 Personen deshalb nicht unbedingt auch Doppelstaatsbürger sein müssen. Es sei auch möglich, dass sie türkische Staatsbürger sind und nur in Wien leben oder mittlerweile die Staatsbürgerschaft gewechselt haben.
Auch Vorarlberg und Kärnten überprüfen Verdächtige
Vor wenigen Tagen wurden die nach Bundesländern sortierten Namen aus der Wählereevidenzliste vom Innenministerium an Vorarlberg und Kärnten übermittelt. Aus Klagenfurt hieß es, man werde Daten von 624 Menschen mit Wohnsitz in Kärnten überprüfen. "Mit der österreichischen Staatsbürgerschaft spielt man nicht", ließ Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wissen. Es droht eine Aberkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft. Erste Stichproben hätten dabei bereits negative Ergebnisse gebracht, es handle sich um lediglich türkische Staatsbürger, hieß es.
In Vorarlberg werden 148 Fälle unter die Lupe genommen. Diese sind österreichische Bürger, eruiert wird nun, ob sie möglicherweise widerrechtlich auch den türkischen Pass besitzen. Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) geht davon aus, dass in wenigen Tagen der Sachverhalt für eine konkrete Einzelfallprüfung festgestellt sein wird.
Vor wenigen Wochen hatten bereits Oberösterreich und die Steiermark mit der Überprüfung von Verdachtsfällen begonnen.
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