Von 86.500 Flüchtlingen studieren aktuell 22 Syrer und 42 Afghanen in Österreich - der Ansturm hochqualifizierter Migranten auf unsere Unis hält sich noch in Grenzen. Ein Grund dafür: Sobald Zuwanderer zu studieren beginnen, verlieren sie die Mindestsicherung (837,76 Euro in Wien) und erhalten nur noch 272 Euro Studienbeihilfe.
Im Winter 2015 veröffentlichte noch das UNHCR in Genf Umfragedaten über die hohe Zahl an "hochqualifizierten Flüchtlingen", die damals nach Europa strömten: "86 Prozent besitzen Matura oder Uni-Abschluss." Dieses Statement wurde von einigen Politikern gerne übernommen.
Nur 204 der 86.500 Asylberechtigten studieren an Uni
Die "Krone" fragte nun im Wissenschaftsministerium die Zahl der Studierenden im Wintersemester 2016/17 ab. Diese zeigen zwar einen Anstieg der Inskriptionen von Syrern und Afghanen, allerdings sind die Zahlen weiterhin äußerst klein: So studieren an den Unis aktuell 22 Syrer, 42 Afghanen, 9 Iraker, 23 Pakistani, 93 Iraner und 15 "Staatenlose", also insgesamt nur 204 der 86.500 Asylberechtigten im Land, das sind 0,23 Prozent der registrierten Zuwanderer. Weitere 113 Asylberechtigte lernen in Fachhochschulen.
"Systemfehler" schuld?
Daran, dass unter den 308.374 Studenten selbst zwei Jahre nach der großen Fluchtwelle kaum Migranten zu finden sind, könnte ein "Systemfehler" schuld sein: Beginnt nämlich ein Asylberechtigter ein Studium, wird ihm die Mindestsicherung gestrichen. Er erhält zwar Studienbeihilfe, verliert aber monatlich 565 Euro und muss mit nur 272 Euro vier Wochen auskommen.
Die Gewerkschaftsjugend fordert deshalb seit Langem eine Erhöhung der Studienbeihilfe auf 800 Euro.
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