Schockierende Szenen haben sich am Mittwochvormittag in Dimbach in Oberösterreich abgespielt. Ein Mann drang in das Büro des Bürgermeisters der Gemeinde, Josef Wiesinger, ein, sprühte ihm dort zunächst eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht und bedrohte ihn danach mit einer Pistole. Der Amtsleiter ging dazwischen, um den Ortschef zu schützen, und wurde bei seinem mutigen Einsatz mit einem Messer verletzt. Der Angreifer stellte sich nach kurzer Flucht der Polizei.
Der Mann hatte sich laut Informationen der "Krone" am Vormittag gegen 10 Uhr Zutritt zum Gemeindeamt des Ortes verschafft, ging in das Büro des Bürgermeisters und attackierte ihn mit Pfefferspray. Wiesinger sprang auf und rannte in einen angrenzenden Kopierraum, in dem er sich verbarrikadieren wollte.
Pistole an die Brust gesetzt
Der Täter folgte ihm, worauf es zum wilden Gerangel kam, schilderte Polizeisprecher David Furtner. In der Zwischenzeit wurde Amtsleiter Gerhard H. auf die Szenen aufmerksam und eilte dem Bürgermeister zu Hilfe. Beide gaben später an, dass der Angreifer auch eine Waffe - es dürfte sich um eine Schreckschusspistole gehandelt haben - gezückt und diese dem Ortschef an die Brust gesetzt habe. Der Bürgermeister will sogar ein Klicken gehört haben. Noch ist nicht restlos geklärt, ob es sich um eine scharfe Waffe gehandelt hat.
Im Zuge der Handgreiflichkeiten zückte der Angreifer schließlich auch ein Messer und ging damit auf den Amtsleiter los, der eine Verletzung am Unterarm erlitt.
"Du bist schuld, du hast mich ruiniert"
Das Tatmotiv dürfte wohl im persönlichen Bereich zu finden sein. So soll der 40-Jährige vor dem Angriff zum Bürgermeister gesagt haben: "Du bist schuld, du hast mich ruiniert." Nach der Tat rannte der Verdächtige - er stammt aus Niederösterreich - davon, stellte sich aber später im niederösterreichischen Persenbeug der Polizei. Er wurde festgenommen und befindet sich in Haft, die Erhebungen sind weiter im Gange.
Der Bürgermeister benötigte laut Polizei nach dem Vorfall psychologische Betreuung. Er und eine weitere Mitarbeiterin der Gemeinde wurden zudem durch Reizgas in Mitleidenschaft gezogen.
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