ÖVP-Chef Sebastian Kurz steht in der Kritik der Frauen: Grund dafür ist sein im Wahlkampf vorgeschlagener Steuerbonus in der Höhe von 1500 Euro pro Kind. Auch eine nachträgliche Korrektur des Programms lässt die Wogen weiter hochgehen. Im Gespräch mit der "Krone" betont SPÖ-Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner: "Die ÖVP vergisst auf die Alleinerzieherinnen."
"Gerade der Schulbeginn macht die finanzielle Notsituation von Alleinerziehenden wieder deutlich", sagt Rendi-Wagner. Umso unverständlicher finde sie daher das Familien-Kapitel im ÖVP-Programm.
Kurz-Programm "wird nicht funktionieren"
Kurz hat einen 1500-Euro-Steuerbonus pro Kind angekündigt. Experten stellten jedoch fest, dass davon nur wohlhabendere Paare profitieren. Kurz nahm eine Korrektur vor - Väter sollen den Bonus an die alleinerziehenden Mütter weitergeben. "Das wird nicht funktionieren", stellt die Ministerin fest. Die bisherige Kritik von Frauenverbänden prallte stets an Kurz ab.
Rendi-Wagner fordert eine Unterhaltsgarantie, die "dort ansetzt, wo es am nötigsten ist - bei den armutsgefährdeten Alleinerzieherinnen". Wenn also der Vater den Unterhalt nicht zahlen kann, soll der Staat einspringen. Geschätzte Kosten: 54 Millionen Euro.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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