"Er war so wohlerzogen" - selbst nach Leon W.s mutmaßlicher grauenhafter Bluttat am vergangenen Wochenende - er erstach seinen Vater und verletzte die Mutter schwer - finden seine Nachbarn nur gute Worte für ihn. Jetzt spricht in der "Krone" aber ein Ex-Mitschüler auch über eine andere Seite des Teenagers ...
Es war im vergangenen Herbst. Furkan Ö. (er war damals elf Jahre alt), Erstklassler der Mittelschule Götzis, ging nach dem Unterricht heim. Und begegnete dabei Leon (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) und einem Freund.
"Ich blutete und musste ins Spital"
Das Gespräch entwickelte sich zu einem Streit, "aber zu keinem argen. Bis Leon aggressiv wurde. 'Du hast mich beleidigt!', schrie er", berichtet Furkan Ö. Und dann sei es geschehen: "Leon packte meinen Kopf und schlug ihn gegen einen Zaun. Ich blutete und musste ins Spital." Es folgte eine Anzeige bei der Polizei. "Doch die Beamten", so Furkans Bruder Emrah (24), "meinten, sie könnten nichts gegen ihn unternehmen - da er ja noch strafunmündig wäre."
Erst im Februar 2017 wurde er 14. Also blieb die Tat ohne Folgen, aber Eltern und Lehrer wurden verständigt. "Leons Mutter und sein älterer Bruder haben sich bei uns entschuldigt", so Furkan Ö.s Familie: "Wir sind froh, dass Leon damals nicht mehr ausgerastet ist und Furkan sein erstes Todesopfer wurde."
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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