Wie viele Österreicher sind nun aus Wien weggezogen? Laut Statistik Austria waren es bei Beachtung aller Zu- und Abwanderungen 19.038 in sechs Jahren. Zeitgleich blieben aber 169.158 Nicht-Österreicher, das ist ein jährliches Plus von 28.193 Personen. Das heißt: Ändert sich nichts, ziehen in den kommenden 30 Jahren weitere 845.790 Ausländer nach Wien.
"So etwas Dummes" hätte Michael Häupl "überhaupt noch nie gehört", reagierte der Wiener Bürgermeister etwas aufgebracht auf das Statement von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, dass bereits "viele Wiener überlegen, ob sie aus ihrer Gasse wegziehen, weil sie sich schon etwas fremd fühlen".
"Österreicher-Anteil" in Wien gesunken
Die "Krone" machte jetzt zu dieser politischen Debatte einen Faktencheck: Die Zahlen der Statistik Austria belegen tatsächlich, dass 19.038 Österreicher in den Jahren 2010 bis 2016 aus der Bundeshauptstadt weggezogen sind. Im Detail: In sechs Jahren dokumentieren die Statistiker 201.975 Zuzüge von Österreichern nach Wien, aber zeitgleich verließen 221.013 inländische Bürger die Bundeshauptstadt - der "Österreicher-Anteil" sank somit.
Tatsächlich deutlich weniger "echte Wiener"
Überraschend hoch sind die tatsächlichen Zahlen der Zuzüge von Nicht-Österreichern nach Wien: In nur sechs Jahren siedelten sich 460.697 Ausländer in der 1,87-Millionen-Einwohner-City an. Von 2010 bis 2016 zogen aber auch 291.539 Ausländer wieder weg. Das macht einen Saldo von plus 169.158 Personen (ein Zuzug beinahe im Ausmaß der Einwohnerzahl von Linz).
Mehr als 800.000 Ausländer in 30 Jahren
Dazu ein Rechenbeispiel: Falls bei einem Zuzug von 28.193 Nicht-Österreichern pro Jahr in der Bundeshauptstadt alles so bleibt, wie es ist, und sich auch kaum etwas am Ausmaß des Asylzustroms ändert, ziehen in den nächsten 30 Jahren weitere 845.790 Ausländer nach Wien.
Sebastian Kurz sieht damit seine Warnung bestätigt: "Man soll nicht so tun, als gäbe es in Wien nicht große Integrationsprobleme. Mit diesem Schönreden sollte Schluss sein. Die Zuwanderung muss reduziert und die Integrationspolitik in Wien geändert werden."
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