Häuser, Privatjets

Vegas-Massenmörder war ein “glücklicher” Millionär

Ausland
03.10.2017 12:21

Nach dem schlimmsten Schussattentat in der US-Geschichte wird das Leben des Todesschützen von Las Vegas genau unter die Lupe genommen. Wie konnte ein unbescholtener Normalo wie Stephen Paddock solch eine grausame Tat verüben? Bisherige Erkenntnisse über den 64-Jährigen lassen vermuten, dass er ein glückliches Leben geführt hatte: Paddock war Millionär, lebte unauffällig auf einer Golfanlage in der Wüste von Nevada und hatte keinerlei Vorstrafen.

Nach Angaben von Paddocks Bruder Eric soll der pensionierte Buchhalter ein Vermögen von mehr als zwei Millionen Dollar besessen haben. Seinen Reichtum hatte er vor allem durch Immobilien-Investments erlangt. Zudem besaß Paddock Häuser und Grundstücke in den Bundesstaaten Florida, Kalifornien, Texas und Nevada sowie zwei private Flugzeuge.

Stephen Paddock, ein vermögender und zuvor unauffälliger Mann mit einer Leidenschaft für Glücksspiel (Bild: AFP/Ethan Miller, AP/John Raoux, krone.at-Grafik)
Stephen Paddock, ein vermögender und zuvor unauffälliger Mann mit einer Leidenschaft für Glücksspiel
Eines von Paddocks Anwesen: Dieses Haus steht in Mesquite, 130 Kilometer von Las Vegas entfernt. (Bild: AFP)
Eines von Paddocks Anwesen: Dieses Haus steht in Mesquite, 130 Kilometer von Las Vegas entfernt.

"Zocken war wie ein Job für ihn"
Grundsätzlich soll Paddock ein Normalbürger gewesen sein, der öfters nach Las Vegas zum Glücksspiel gefahren ist und gerne Burritos aß. Wenn er seiner Spielleidenschaft nachging, setzte er oft Zehntausende Dollar auf einmal. "Zocken war wie ein Job für ihn. Und selbst wenn er eine Million Dollar verloren hätte, hätte er noch immer genug Geld zum Leben gehabt", erzählte der Bruder des Massenmörders.

Stephen Paddock (re.) mit seinem Bruder Eric (Bild: AP)
Stephen Paddock (re.) mit seinem Bruder Eric

Paddock ließ offenbar sehr viel Geld in Casinos liegen, immerhin durfte er als sogenannter High-Roller viele Vorteile genießen. So konnte einmal sogar die ganze Familie das oberste Stockwerk des Atlantis Hotels in Reno nur für sich nutzen, berichtete Eric Paddock.

Nach außen hin dürfte Paddock allerdings nie mit seinem Reichtum geprahlt haben. Laut seiner Nachbarin in Florida sei er eher unauffällig gewesen: "Stephen hat es niemals zu erkennen gegeben, dass er Geld hat. Er trug immer dieselben Khaki-Hosen und ein weißes Poloshirt. Auch einen Luxuswagen gönnte er sich nicht, er fuhr einen kleinen Mietwagen."

Vater zählte zu den meistgesuchten Verbrechern des FBI
Der familiäre Hintergrund des Täters ist schillernd: Sein vor einigen Jahren verstorbener Vater war ein Bankräuber und wurde zeitweise von der Bundespolizei FBI auf der Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher geführt. Nach Darstellung von Eric Paddock hatten er und sein Bruder jedoch keinen Kontakt zum Vater.

Benjamin Hoskins Paddock, der Vater des Attentäters von Las Vegas (Bild: AP)
Benjamin Hoskins Paddock, der Vater des Attentäters von Las Vegas

Paddock selbst wurde nie Vater, war aber von 1985 bis 1990 mit einer Frau namens Peggy Okamoto verheiratet. Seine aktuelle Freundin Marilou Danley hatte Paddock im Atlantis Casino in Reno kennengelernt, wo sie als Hostess für die reichsten Zocker verantwortlich war. Danley hatte sich zur Tatzeit in Tokio aufgehalten, sie wird von den Ermittlern nicht als Komplizin angesehen.

Von Hotelzimmer aus auf Menschenmassen gefeuert
Paddock hatte in der Nacht auf Montag während eines Country-Konzerts in Las Vegas mindestens 59 Menschen erschossen und mehr als 500 weitere verletzt. Als ein Sondereinsatzkommando kurz darauf das Hotelzimmer stürmte, von dem aus er in die Menge gefeuert hatte, war der 64-Jährige bereits tot - offensichtlich hatte er sich das Leben genommen.

(Bild: "Krone"-Grafik)

Der 64-Jährige dürfte die Bluttat gründlich vorbereitet haben. Das Zimmer im 32. Stockwerk des Hotel-Casinos "Mandalay Bay" am berühmten Las Vegas Strip hatte der grauhaarige und bärtige Mann laut US-Medienberichten bereits einige Tage vor der Tat bezogen. Von dort aus hatte er eine perfekte Aussicht auf das Festivalgelände auf der anderen Straßenseite. Außerdem schaffte er es, vom Hotelpersonal unbemerkt Schusswaffen in das Zimmer zu bringen - darunter mehrere Gewehre.

Aus diesem Zimmer im 32. Stock des "Mandalay Bay" feuerte Paddock in die Menschenmenge. (Bild: AP)
Aus diesem Zimmer im 32. Stock des "Mandalay Bay" feuerte Paddock in die Menschenmenge.
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