Oliver N. war und ist einer der bekanntesten "Dschihad-Teenies" aus Österreich. Er hatte sich den IS-Terroristen in Syrien angeschlossen. Wenn er von seiner Heimat sprach, dann nur über Orte, "in denen man gerne einen Anschlag verüben möchte". Bereits im Jahr 2014 hatte der inzwischen 19-Jährige mit diversen Droh- und Propagandavideos in den Medien für Aufsehen gesorgt. Unter anderem erwarteten ihn deshalb mehrere Prozesse, nicht zuletzt wegen seiner Heimkehr nach Österreich im Jahr 2015.
Im Rahmen eines Themenabends von Puls 4 am Mittwoch (4.10., 21 Uhr) spricht der ehemalige Dschihadist erstmals über seine Erfahrung und gibt damit Einblicke in die abstruse Welt des IS-Kalifats: "Das Feinbild wurde aufgebaut. Man soll zeigen, dass man die muslimischen Leute liebt, aber die anderen hasst, im Namen Allahs. Das wurde gepredigt, das musste man offen leben", so Oliver N., der nun "warnen" möchte.
Oreo-Kekse, Maggi und Red Bull in Syrien
Dass immer mehr Europäer kommen, die sich der Terrormiliz Islamischer Staat anschließen, wusste laut Oliver auch die Bevölkerung in der syrischen Stadt Rakka. "Es gab schon einen eigenen Kiosk, wo es dann wirklich alles Europäische zu kaufen gab. Oreo-Kekse, Maggi, Red Bull, Nutella. Mir fällt jetzt nichts ein, was ich dort nicht bekommen hätte können, was ich auch in Österreich konsumiert habe."
Jedoch bekam der junge Mann, der mittlerweile auf einem Auge blind ist, im Lauf der Zeit seine Bedenken: "Die größten Zweifel kamen mir, als ich gesehen habe, wie jemandem die Hand abgehackt wurde." Im Interview mit Reporterin Magdalena Punz spricht der gebürtige Österreicher nun offen. "Ich möchte andere davor bewahren, ein ähnliches Schicksal durchzumachen", sagt der 19-Jährige.
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