3 Männer in U-Haft

W: Erschütternde Details nach Bluttat in Ottakring

Österreich
04.10.2017 19:03

Nach der tödlichen Messerstecherei in der Nacht auf Samstag in Wien-Ottakring mit einem Toten und einem Schwerverletzten ist über drei der insgesamt vier Verdächtigen die U-Haft verhängt worden. Zwei rivalisierende Gruppen waren am Wochenende aufeinandergetroffen, es kam zum Streit, der blutig endete. Nun wurden erschütternde neue Details rund um den Gewaltexzess bekannt.

Ein 22-jähriger Tschetschene und ein 26 Jahre alter Afghane stehen laut Gerichtssprecher Thomas Spreitzer unter Mordverdacht. Der Jüngere soll einen Serben zunächst mit einem Klappmesser niedergestochen haben. Dem Angegriffenen gelang es noch, sich ein paar Schritte abzusetzen, ehe ihn die Kräfte verließen.

(Bild: Wienweit Medien, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Nach Messerstich durch Tritte und Schläge Schädelbruch erlitten
Der 21-jährige Serbe ging zu Boden, worauf ihm der Afghane mehrere Tritte bzw. Schläge gegen den Kopf verpasst haben soll, die einen Schädelbruch bewirkten. Im Anschluss sollen die beiden Verdächtigen auf den Bulgaren losgegangen sein - in Bezug auf das zweite Opfer wird gegen den Tschetschenen wegen versuchten Mordes, gegen den Afghanen wegen Raufhandels mit schweren Verletzungsfolgen ermittelt.

U-Haft wurde auch über einen weiteren, 25 Jahre alten Tschetschenen verhängt, der zwar unbewaffnet war, sich aber mit Fäusten und Nachdruck an den Gewalttätigkeiten beteiligt haben soll, so Spreitzer. Er wird derzeit des Raufhandels mit Todesfolge sowie des Raufhandels mit schweren Verletzungen beschuldigt.

Bei diesem Kebabstand beim Ausgang der U6-Station Thaliastraße fand der tödliche Raufhandel statt. (Bild: Wienweit Medien)
Bei diesem Kebabstand beim Ausgang der U6-Station Thaliastraße fand der tödliche Raufhandel statt.

Vierter Verdächtiger auf freiem Fuß
Dagegen wurde ein vierter ursprünglich Festgenommener mangels dringenden Tatverdachts auf freien Fuß gesetzt. Ausschlaggebend dafür war eine erste von der Polizei vorgenommene Sichtung von Aufnahmen aus einer Überwachungskamera. Darauf soll zu sehen sein, wie der 23-jährige Afghane die Situation beruhigen will. "Laut Polizeibericht steht er in einiger Entfernung und versucht, eher deeskalierend auf die anderen einzuwirken", so der Gerichtssprecher.

Woran sich die tödliche Auseinandersetzung genau entzündet hatte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Landespolizeidirektion hatte zunächst von "Nichtigkeiten" berichtet, die zum Streit geführt hätten.

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