Der rund 1500 Lichtjahr von der Erde entfernte Stern KIC 8462852 stellt Forscher ob seines seltsamen, schwankenden Leuchtverhaltens seit Jahren vor ein Rätsel. Neue Untersuchungen mit den NASA-Weltraumteleskopen "Spitzer" und "Swift" legen nun nahe, dass der auch als Tabbys Stern bezeichnete Himmelskörper möglicherweise immer wieder von einer gewaltigen Staubwolke verdunkelt wird, die um ihn kreist.
Zuletzt hatten Wissenschaftler im Mai vergangenen Jahres eine neuerliche Verdunkelung des Lichts von KIC 8462852 um rund drei Prozent binnen weniger Tage beobachtet (Bild unten). Der im Sternbild Schwan gelegene Tabbys Stern wurde ab 2009 vom NASA-Weltraumteleskop "Kepler" näher unter die Lupe genommen. Im Rahmen des Planet-Hunter-Projektes fanden Forscher kurze, extrem unregelmäßige Helligkeitsschwankungen von bis zu 22 Prozent, die sie sich vorerst nicht erklären konnten.
Stern sorgte 2015 für Alien-Spekulationen
Im Herbst 2015 sorgte das Leuchtverhalten von KIC 8462852 für wilde Spekulationen in amerikanischen Medien - auch krone.at berichtete. Nicht zuletzt, weil ein renommierter US-Astronom spekulierte, die mysteriösen Helligkeitsschwankungen könnten von einem "Schwarm außerirdischer Artefakte" herrühren - etwa gigantischen, von Aliens gebauten Sonnenkollektoren, die den Stern umkreisen - oder einer so genannten Dyson-Sphäre (Illustration unten).
Umkreist Mega-Staubwolke Tabbys Stern?
Die nun gemachten Beobachtungen mit den Observatorien "Spitzer" und "Swift" im UV- bzw. Infrarot-Bereich würden aber eher nahelegen, dass eine ungleichmäßige riesige Staubwolke für die mysteriösen Lichtschwankungen von Tabbys Stern verantwortlich zeichnet, berichtet jetzt ein Team um Huan Meng von der University of Arizona in Tuscon. Die Mega-Wolke umrunde KIC 8462852 in rund 700 Tagen einmal, wird Meng auf der Website der US-Raumfahrtbehörde NASA zitiert.
Möglich sei, dass ein massiver Schwarm von Kometen oder ein zerbröckelnder Planet, der in den Stern stürzt und dessen Trümmer KIC 8462852 umkreisen, für die immer wieder auftretenden Verdunkelungen verantwortlich ist, so eine weitere These von Experten.
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