Das eigene Finanz-Drama spielen die Wiener Symphoniker am lautesten: Die Prüfer des Stadtrechnungshofes sahen sich den Verein für die Jahre 2013 bis 2015 genau an. Bilanzverlust: rund 64 Millionen Euro. Was daran aber nichts änderte: Die Symphoniker blieben top bei Pensionen, Gehältern, Zulagen, Nebenverdiensten.
Jedes Unternehmen wäre bei dieser Bilanzierung augenblicklich pleite. Auf 132 Seiten widmen sich die Prüfer der Tragödie in neun Akten. Zitat aus dem Bericht: "Bei der Betrachtung der Jahresabschlüsse des Vereines war erkennbar, dass die den Mitarbeitenden gewährten Zusatzpensionen neben dem Gehaltsschema der Musiker maßgeblich für die finanziell prekäre Lage des Vereines waren."
"Fiktive Schuldentilgungsdauer" würde 93 Jahre dauern
Die Rückstellungen betrugen mit 31. Dezember 2015 immerhin rund 64 Millionen Euro. Die "fiktive Schuldentilgungsdauer" würde übrigens 93 Jahre dauern. 2005 hat die Stadt Wien aus dem Steuertopf immerhin 10,5 Millionen Euro zugeschossen, 2015 waren es bereits 15 Millionen.
Einige Kritikpunkte:
"Eine Musikstadt wie Wien braucht ein A-Liga-Orchester"
"Ein Orchesterbetrieb ist keine Fabrik", erklärt ein Sprecher von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "Die gut dotierten Pensionen aus dem vorigen Jahrhundert müssen mitgetragen werden. Eine Musikstadt wie Wien braucht ein A-Liga-Orchester."
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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