"Krone"-Analyse

Politiker der Extreme: Peter Pilz polarisiert

Nachrichten
06.10.2017 14:55

Einzelkämpfer, Visionär und Manager über das Chaos: Bei unserem Persönlichkeits-Check ist Peter Pilz der Spitzenkandidat mit den extremsten Ausprägungen. Was hinter der Ein-Mann-Show steckt - ein Überblick.

Exakt 41 Minuten benötigte Peter Pilz für unseren Persönlichkeits-Check. Das macht ihn zum "schnellsten" Spitzenkandidaten unserer Serie. Interessant: Nicht nur bei dem Test legt der Ex-Grüne ein Rekordtempo vor. Wie die Auswertung der HILL-Psychologen zeigt, entpuppt sich Pilz als "Mann der Extreme"!

Notar Georg Schreiber (li.) beglaubigt das objektive Verfahren unseres Persönlichkeits-Checks. (Bild: Martin A. Jöchl)
Notar Georg Schreiber (li.) beglaubigt das objektive Verfahren unseres Persönlichkeits-Checks.
Pilz absolvierte den Check am Schreibtisch in der Ecke seines puristisch eingerichteten Büros. (Bild: Martin A. Jöchl)
Pilz absolvierte den Check am Schreibtisch in der Ecke seines puristisch eingerichteten Büros.

Auf unserem Barometer (siehe auch Grafiken unten) zeigt er von allen Kanzler-Anwärtern die stärksten Ausprägungen. Beim Risikomanagement geht er sogar als mutigster Politiker hervor! Welche Ergebnisse uns sonst noch überraschten - Psychologe Othmar Hill fasst die zehn Kompetenzanalysen noch einmal zusammen.

Risikomanagement: Peter Pilz steigt couragiert auf riskante Themen ein, besonders wenn es  um soziale Solidarität geht.

Umgangsstil: Er ist eher zugänglich, ehrlich und kontaktbereit, im öffentlichen Raum jedoch diplomatisch.

(Bild: "Krone"-Grafik)

Entscheidungsgrundlage: Pilz ist empfänglich für ein "gutes Miteinander" und instinktsicher für die Sorgen der Bevölkerung.

Führungsverhalten: Seine Ziele verfolgt er eisern mit viel Führungs-Energie und hohem Leistungsanspruch, der manche in seiner Umgebung überfordert.

Selbstkontrolle: Im Chaos fühlt er sich recht wohl. Zu viel Disziplin und Zwang sind ihm zuwider. Gewisse Normen hält er jedoch ein.

Werteverständnis: Materielles und konservative Werte sind ihm nicht wichtig. Er steht für Modernität und Zeitenwende.

(Bild: "Krone"-Grafik)

Interessenvertretung: Der Kandidat hat den Blick fürs große Ganze (etwa EU), ohne Details auszublenden.

Polit-Strategie: Er steht für Innovation und lehnt Althergebrachtes ab.

Arbeitsstil: Er schafft den Spagat zwischen geistigem Anspruch und Bodenständigkeit.

Zielverfolgung: Pilz präsentiert sich kämpferisch und unbeugsam, obwohl er sich auch zurücknehmen kann.

(Bild: "Krone"-Grafik)

Das sagt Hill (Othmar Hill, Wirtschaftspsychologe)
Bei Peter Pilz hat mich seine Führungsstärke überrascht. Das habe ich ihm nicht zugetraut. Auch wenn seine Stimmen vielleicht nicht reichen - als Person ist er gut für die Kanzlerrolle geeignet. Als Vizekanzler wäre er wegen seines kantigen Charakters eher nicht zu empfehlen. Er bräuchte Koalitionspartner, die ausgleichend und konsensfähig mitwirken, damit Konfrontationen innerhalb einer Regierung möglichst ausbleiben.

Das sagt Filzmaier (Peter Filzmaier, Politologe)
Peter Pilz hat 1993 die Grünen als Bundessprecher geführt. Das war keine Erfolgsgeschichte. Doch Menschen ändern sich und ihre Führungskompetenz in 24 Jahren. Die "extremeren" Werte im Gesamtergebnis sind für Pilz besser als jene in der Mitte. Eine neue Kleinpartei darf polarisieren. Ob er als Vizekanzler passen würde? Das ist ein Luxusproblem. Falls er es ins Parlament schafft, wäre er eher in der Opposition.

So funktioniert der HILL-Test
Für große internationale Unternehmen sucht die renommierte Beraterfirma HILL seit Jahrzehnten Top-Manager. Mit objektiven Tests werden dabei Persönlichkeitsprofile der Unternehmensführer erstellt, um die richtigen Mitarbeiter an der richtigen Position einsetzen zu können. Premiere in Österreich: Die "Krone" und HILL baten die Spitzenkandidaten im Rennen um die Kanzlerschaft zum großen Persönlichkeits-Check: Wer kann Kanzler? Wie ticken die Politiker? Wer entspricht dem Wunschprofil der Österreicher?

Bei einem maximal einstündigen Online-Test bewerteten die Spitzenpolitiker mehr als 300 Aussagen. Die anonymisierten Daten wurden vom Wirtschaftspsychologen Othmar Hill ausgewertet. Notar Georg Schreiber beglaubigt die anonyme und damit objektive Beurteilung.

Kronen Zeitung/red

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