In Zeiten von ausufernden politischen Schmutzkübel-Kampagnen gilt in diesem Fall die Unschuldsvermutung im Besonderen - doch die Vorwürfe wiegen schwer! Ein blauer Nationalratsabgeordneter soll in einem Hotelzimmer seine damalige Geliebte verprügelt haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen.
"Nötigung und Körperverletzung" steht in der Betreffzeile der brisanten Zeugenvernehmung, die jetzt der "Krone" zugespielt wurde. Demnach kam es bereits im März des Vorjahres zu dem brutalen Übergriff. Laut Aussagen des Opfers schlug der Politiker im Zuge eines Streits 20 bis 30 Mal zu, zweimal drückte er der Frau einen Polster aufs Gesicht. Für mehrere Sekunden. Im Spital wurden multiple Hämatome und eine Schädelprellung festgestellt. Und sie verlor vier Zähne.
Unter Vorwand in Auto gelockt
Gegenüber den Behörden schwieg die Frau. Anzeige erstattete sie erst im August 2017: Warum so spät? Tags davor soll der Politiker die 50-Jährige abgepasst und unter einem Vorwand in sein Auto gelockt haben. Er verriegelte die Türen, fuhr los - und ließ die Frau nicht aussteigen. Erst nach mehr als einer Stunde war die "Aussprache" beendet, das Opfer konnte in einem Außenbezirk das Fahrzeug verlassen.
FPÖ ortet Schmutzkübel-Aktion
Der brisante Akt liegt bei der Staatsanwaltschaft. "Mein Mandant hat nur zufällig von den Vorwürfen erfahren, er wurde weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft dazu befragt", erklärt Top-Anwalt Manfred Ainedter.
Bei der FPÖ zeigt man sich ebenfalls überrascht und ortet eine Schmutzkübel-Aktion. Generalsekretär Herbert Kickl stellt aber klar: "Gewalt gegen Frauen ist völlig inakzeptabel."
Oliver Papacek und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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