Sie sind jung, interessiert und voller Motivation - Österreichs Erstwähler wissen, was sie wollen. Die Anliegen reichen von Bildung über Soziales bis hin zu Umwelt. Wir haben nachgefragt ...
"Das Wahlrecht ist das höchste Gut in einer Demokratie, das sollte man auf jeden Fall nutzen", bringt es der 17-jährige Alexander Peitler auf den Punkt - und spricht damit vielen der 63.000 Erstwählern aus der Seele. Die Zeiten, in denen sich Jugendliche nicht für Politik zu interessieren schienen, sind vorbei.
"Ich gehe wählen, weil ich eine positive Veränderung will", betont etwa Daniel Schiefer (16). Thomas Kos geht weiter: "Hoffentlich regieren künftig wieder Parteien, die bemüht sind, ihre Eigeninteressen den Wählerinteressen unterzuordnen."
Bildungsthema top
Ganz vorne bei Teenagern steht - wenig überraschend - das Thema Bildung. Diese soll verbessert werden und einen höheren Stellenwert bekommen. Was sich Erstwähler ebenso wünschen: soziale Gerechtigkeit, einen fairen Arbeitsmarkt sowie attraktive Löhne. "Und", denkt der 16-jährige Bernhard Krenn voraus, "ich hätte gerne eine angemessene Pension, wenn ich 45 Jahre gearbeitet habe".
Weitblick hat Stephan Langwieser, der meint, Sport würde das Wohlbefinden der Gesellschaft steigern. Für Esra Erkan ist der Einsatz für die Umwelt wichtig. "Und ich will, dass die Politiker weniger streiten." Damit spricht sie eigentlich für alle.
Und so klingen die Statements der Jungen im Detail ...
Sabrina Lukas (16), Schülerin aus Bocksdorf (Burgenland): "Mit meiner Stimme will ich bewirken, dass die Schulausbildung verbessert wird. Und ich erhoffe mir eine gesicherte finanzielle Unterstützung durch den Staat."
Bernhard Krenn (16), Schüler aus Klagenfurt (Kärnten): "Mein Wunsch an die neue Regierung ist, dass sie endlich das Pensionsproblem löst. Denn in zwei Jahren werde ich selbst Steuerzahler, und ich hätte gerne eine angemessene Pension, wenn ich 45 Jahre gearbeitet habe. Auch die Steuern sollten unbedingt gesenkt werden."
Carina Stögerer (17), Schülerin aus Hartberg (Steiermark): "Für mich ist Sebastian Kurz die beste Wahl, weil er sich für das Thema Bildung stark macht und bereits gezeigt hat, dass er sich für junge Interessen einsetzt."
Johannes Dobler (19), Student aus Blons (Vorarlberg): "Ich möchte mit meiner Stimmabgabe mitentscheiden, wie es in unserem Land weitergeht. Die Zankereien zwischen den Parteien sollen aufhören und die versprochenen Wahlprogramme endlich umgesetzt werden."
Rubina Roubik und Cecilia Vigar (18), Modeschülerinnen aus Wien: "Unsere Stimmen können den Unterschied ausmachen. Deshalb gehen wir wählen. Hoffentlich wird an der Zentralmatura und an Bildungsthemen gearbeitet. Das funktioniert noch nicht so gut."
Alexander Peitler (17), Schüler aus Graz (Steiermark): "Ich wähle gegen die Steuerungerechtigkeit. Dass Starbucks oder Apple weniger zahlen als ein Würstelstand, kann nicht sein. Wir brauchen für große Vermögen wieder eine Erbschaftssteuer. Auf EU-Ebene wünsche ich mir, dass Flüchtlinge fairer verteilt werden."
Esra Erkan 16, Friseurlehrling aus Haiming (Tirol): "Ich werden zum ersten Mal wählen gehen. Mein Wunsch an die Parteien geht dahin, dass mehr für die Umwelt getan wird und dass die Politiker weniger streiten. Stattdessen sollen sie die kostbare Zeit mehr für die Jugend und deren Anliegen investieren. Darauf hoffe ich."
Daniel Schiefer, 16, Lehrling aus St. Michael im Lungau (Salzburg): "Ich gehe wählen, weil ich eine positive Veränderung will. Es soll etwas weitergehen. Die zukünftige Regierung sollte auf ganz Österreich schauen, und zwar auf alle Regionen - damit unser Land wieder gut dasteht."
Stephan Langwieser, 18, Student aus Waidhofen a.d. Ybbs (Niederösterreich): "Ich gehe wählen, weil ich will, dass Sport in Österreich einen höheren Stellenwert bekommt. So wie in anderen Ländern Europas. Das würde der Gesellschaft viel bringen."
Christian Mayerhofer und Clara Milena Steiner, Kronen Zeitung
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