Die Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl haben am Sonntag in Wien bei strahlendem Sonnenschein ihre Stimmen abgegeben. Alle zeigten sich gut gelaunt und demonstrativ optimistisch. "Wir haben uns eine längere Feier vorgenommen", meinte etwa SPÖ-Chef Christian Kern.
Kern, der in Begleitung seiner Frau Eveline zur Stimmabgabe im Bezirk Neubau kam, betonte, ein sehr entspanntes Gefühl zu haben. Er sei gerade eben eine Runde joggen gewesen. Bis zum Wahlschluss will er die Zeit mit seiner Familie verbringen. Am Nachmittag möchte er neben den Wahlergebnissen auch das Spiel seines Lieblings-Fußballklubs Austria Wien gegen Sturm Graz im Fernsehen verfolgen. Er hoffe, dass dieses ebenso gut ausgehe wie die Wahl, so Kern.
Video: Kern bei der Stimmabgabe
Kurz möchte "gutes Ergebnis und echte Veränderung"
ÖVP-Chef Sebastian Kurz gab gegen Mittag seine Stimme ab. Das Eintreffen des Außenministers mitsamt seiner Lebensgefährtin beim Wahllokal in seinem Heimatbezirk Meidling war von einem großen Medieninteresse begleitet. Zahlreiche Journalisten - auch aus dem Ausland - waren zugegen. Er hoffe "auf ein gutes Ergebnis, damit echte Veränderung möglich wird", sagte Kurz. Zudem hoffe er, dass möglichst viele Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Den Wahltag will Kurz mit seiner Familie verbringen.
Video: Kurz bei der Stimmabgabe
Video: Riesenandrang bei Eintreffen von Kurz
Strache hofft auf "erfreuliche Überraschung"
Zeit mit der Stimmabgabe ließ sich FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, der erst am Nachmittag in seinem Heimatbezirk Landstraße sein Kreuzerl machte. Begleitet wurde er von seiner Mutter. Dass er so spät zur Wahlurne geschritten ist, erklärte Strache damit, dass er den Vormittag entspannt mit seiner Frau verbracht habe - im Beisein der "Krone". Der Chef der Freiheitlichen demonstrierte vor der Wahlurne Zuversicht, er hofft auf eine "erfreuliche Überraschung". Nach der Stimmenabgabe geht er noch einen Kaffee trinken und bereitet sich in Ruhe auf die öffentlichen Auftritte am Abend vor.
Video: Strache bei der Stimmabgabe
Lunacek wegen "großem Zuspruch" zuversichtlich
Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek gab ihre Stimme in einer Neuen Mittelschule in Leopoldstadt ab. Sie gehe mit einem guten Gefühl in den Wahltag, sagte sie zu den Journalisten, denn sie erlebe einen "großen Zuspruch" für Inhalte und Stil der Grünen. "Ich bin zuversichtlich, dass das Ergebnis besser wird, als es in den letzten Tagen und Wochen in den Umfragen war", so Lunacek. Die Zeit bis zur ersten Hochrechnung werde sie unter anderem im philharmonischen Konzert verbringen. Ob in Begleitung ihrer Mutter, wie ursprünglich geplant, blieb offen, denn "die war heute Früh nicht so gut beinand".
Video: Lunacek bei der Stimmabgabe
Strolz: "Wir haben alles getan, was zu tun ist"
"Wir haben alles getan, was zu tun ist. Ich glaube, dass wir die Reife in Richtung Zweistelligkeit antreten", zeigte sich auch NEOS-Chef Matthias Strolz bei der Stimmabgabe in einer Schule in Liesing zuversichtlich. Zuvor hatte er noch mit der "Krone" gefrühstückt. "Es scheint die Sonne, es ist ein guter Tag", so Strolz. Nun liege es in der Hand der Wähler. Und weiter: "Oft zielst du auf die Sterne und landest auf dem Mond." Die Zeit bis zum Eintreffen in der Wahlzentrale will Strolz mit einem Spaziergang mit der Familie nützen.
Video: Strolz bei der Stimmabgabe
Pilz im Wahllokal 007: "Da kann nichts mehr schiefgehen"
Der frühere grüne Abgeordnete Peter Pilz schritt mit seiner Gattin zur Stimmabgabe in Donaustadt. Er wähle im Wahllokal 007, da könne eigentlich nichts mehr schiefgehen, feixte der "Aufdecker". Ob er den Einzug ins Parlament mit seiner neuen Liste schafft, wisse er nicht: "Ein paar Stunden vor der Wahl verflüchtigt sich jede Gewissheit." Gestern vor dem Schlafengehen hätte er aber noch fix mit dem Einzug gerechnet, sagte Pilz. Er hofft darauf, zahlreiche frühere Nichtwähler mobilisieren zu können. Den Wahltag will er mit einem gemeinsamen Spaziergang mit seiner Frau verbringen, sich später die ersten Hochrechnungen anschauen und sich dann mit seinem Team besprechen.
Video: Pilz bei Stimmabgabe
Van der Bellen: "Wählen ist kein Luxus, sondern Pflicht"
Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen schritt - zusammen mit Gattin Doris Schmidauer - zur Wahlurne in einer Volksschule in Mariahilf. Es sei "viel möglich", meinte Van der Bellen in Hinblick auf den Wahlausgang. Er traue den vielen Umfragen "nicht sehr". Er hoffe jedenfalls auf eine hohe Wahlbeteiligung, denn: "Wählen ist kein Luxus, sondern Pflicht." Auf die Frage, ob er eine Regierungsbeteiligung der FPÖ angesichts der sehr kritischen Position der Freiheitlichen zur EU akzeptieren würde, meinte Van der Bellen, er lege "großen Wert auf eine proeuropäische Regierung" - Österreich sei in der Union "besser aufgehoben".
Video: Van der Bellen bei der Stimmabgabe
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.