Vor der Wahlentscheidung hat die "Krone" FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und seine Frau Philippa in ihrem Zuhause im niederösterreichischen Weidling besucht. "Rot und Schwarz haben eine Zweckehe. Wir haben dagegen eine Liebesehe mit der österreichischen Bevölkerung", so Strache.
Philippa Strache richtet ihrem Heinz-Christian Kipferl, Kaffee und Saft auf dem Tisch her. Für Hündin Odi gibt es ein saftiges Leckerli aus der Nasch-Schublade. Der FPÖ-Chef kann sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal ausgeschlafen und so ein Frühstück gehabt hat.
Philippa Strache: "Habe das erste Mal Augenringe"
"Ich habe das erste Mal in meinem Leben Augenringe", lacht Philippa Strache. Die 28-Jährige hat die intensiven Wahlkampfwochen genossen. Ihre Augenringe kann ihr Ehemann nicht mal ernst nehmen, schaut sie an und hält ihr seine entgegen. Beide lächeln. "Man sieht ihm die letzten Wochen schon an", sagt die Blondine. "Jetzt ist die ganze Last von ihm gefallen. Jetzt wollen wir einfach nur noch das Ergebnis wissen!"
"Rot-Schwarz hatte alle Chancen der Welt"
Beim Frühstück fasst Strache nochmal seine Sicht der Nation zusammen: "Rot-Schwarz hatte jahrelang alle Chancen der Welt. Zwei Drittel der Menschen geht es nicht besser." Er fürchtet, dass sich die beiden Parteien ohnehin wieder zusammenraufen. Das Spielchen habe der längstdienende Parteichef ja oft genug erlebt. "Wie bei einer Beziehung, wo man sich trennt und wieder verträgt. Aber da kommt nur etwas Aufgewärmtes heraus. Die haben eine Zweckehe", gibt ihm seine Frau recht. "Wir haben dagegen eine Liebesehe mit der österreichischen Bevölkerung", so Strache.
"Werde weiterhin erfolgreiche Oppositionsarbeit machen"
Strache: "Mir ist eine Koalition weder mit Rot noch mit Schwarz lieber." Er werde auch weiterhin erfolgreiche Oppositionsarbeit machen. Ein Versprechen, das mancher als Drohung empfinden dürfte, gibt er der Bevölkerung noch: "Wenn wir regieren, werden wir auch unsere freiheitlichen Inhalte umsetzen!" Auf der Prioritätenliste ganz oben: "Die Islamisierung stoppen, damit die Österreicher nicht bald zur Minderheit im eigenen Land werden, und die Mindestsicherung für Flüchtlinge in Sach- statt Geldleistungen umwandeln. Es kann nicht sein, dass Pensionisten kaum über die Runden kommen", so Strache.
Die letzten ruhigen Momente am Sonntag verbringen die beiden noch bei einem Spaziergang mit ihrer Hundedame Odi. "Meine Frau gibt mir viel Kraft", dankt der 48-Jährige Philippa Strache nochmal. Um 14 Uhr gibt er in seinem Wiener Heimatbezirk Landstraße seine Stimme ab, bevor der Wahlsonntag richtig losgeht.
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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