Eine Parteispaltung bringt fast immer Verluste. Doch Peter Pilz zog nicht aus Jux davon, sondern hatte gute Gründe: Etwa die "Sprachpolizei" der "Ökos", die jeden verfolgt, der "Flüchtlingskrise" sagt oder nicht gendert. Aber auch in der Wiener Stadtpolitik haben die Grünen viele Fehler gemacht. Ein Einsehen ist nicht in Sicht. Liebe Grüne, wenn ihr wissen wollt, warum die Wähler in Wien in Scharen flüchten, im Folgenden fünf aktuelle Beispiele.
1,5 Millionen Euro für eine Luxus-Flaniermeile samt Radweg beim Hernalser Mistplatz auszugeben, ist eine Verhöhnung jedes Steuerzahlers.
Der Heumarkt als Beispiel für die interne Spaltung der Wiener Partei: Zuerst wurde die Basis befragt, dann das Ergebnis ignoriert.
Lobautunnel: Die überwiegende Mehrheit der Wiener ist dafür, ebenso Kammern, Mobilitätsklubs und sämtliche politische Parteien. Nur die Grünen blockieren vehement, um einige NGOs zu befrieden.
Autofahrer-Schikanen: Die Verengung des Getreidemarkts ist nur ein Beispiel. Wichtige Durchzugsstraßen werden vom grünen Verkehrsressort bewusst zum Nadelöhr gemacht, um die Lenker zu sekkieren. Proteste, aber auch sachliche Argumente werden ignoriert.
Mindestsicherung: Egal wie viele "Sozialtouristen" noch nach Wien kommen, Rot-Grün rückt nicht einen Millimeter vom Kurs ab. Kürzungen? "Mit uns nicht. Niemals!" Und: "Wir kürzen sicher nicht bei den Ärmsten." Als hätte die Wiener Bevölkerung das jemals verlangt!
Realitätsverweigerung geht trotz Wahlschlappe weiter
Trotz Wahlschlappe geht die Realitätsverweigerung weiter. Landessprecher Joachim Kovacs sagte am Montag, die Grünen müssten nun ihre Leuchtturmprojekte (365-Euro-Öffi-Karte etc.) über die Stadtgrenze hinaus tragen. Aha. Wollten die "Ökos" zulegen, müssten sie eher im linken Wählerteich fischen. Heißt: Attacke gegen die SPÖ. Doch das passiert nicht. Der Kuschelkurs mit den Roten geht weiter.
Noch-Neubau-Bezirkschef Thomas Blimlinger forderte den grünen Bundesparteivorstand zum Rücktritt auf. Mutig ist das nicht. Bei diesem desaströsen Ergebnis müsste es auch in Wien ein Köpferollen geben.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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