"Tatrekonstruktion"

Wachsoldat (20) starb: Familie fordert Aufklärung

Österreich
16.10.2017 16:53

Nach der Tragödie in einer Wiener Kaserne in der Vorwoche ist die Obduktion zwar abgeschlossen, der Leichnam des getöteten Soldaten von der Staatsanwaltschaft aber noch nicht freigegeben worden. Ein Mitgrund: Der Anwalt des Schützen lehnte einen Gutachter ab. Die Familie des getöteten Grundwehrdieners übt sich aber in Geduld und fordert nach wie vor eine lückenlose Aufklärung.

Ismail M. soll in der Türkei seine letzte Ruhe finden, die Überstellung verzögert sich allerdings weiter: Der Verteidiger des 22-jährigen Schützen lehnte den namhaften Waffenexperten Ingo Wieser als Gutachter ab, der Ersatzgutachter muss den Leichnam eventuell noch begutachten.

(Bild: Andi Schiel)

Schütze hat Gedächtnislücken
Wie ausführlich berichtet, wurde der 20-Jährige in der Vorwoche von seinem Kameraden mit einem Sturmgewehr in den Kopf geschossen und tödlich verletzt. Der 22-jährige Schütze spricht von einem Unfall und hat Gedächtnislücken, Ismails Familie hegt schwere Zweifel an dieser Version. Ali U. sitzt weiter in U-Haft.

Ali Ü. bei einem Türkei-Urlaub (Bild: Klemens Groh)
Ali Ü. bei einem Türkei-Urlaub

Jetzt soll der Todesschuss bei einer sogenannten Tatrekonstruktion nachgestellt werden. Der Rechtsbeistand von Familie M. hat bereits einen entsprechenden Antrag eingebracht.

(Bild: Andi Schiel)

Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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