Nach der tödlichen Medikamenten-Verwechslung im oberösterreichischen LKH Kirchdorf wird die Witwe des aus Attnang-Puchheim stammenden 61-jährigen Opfers rechtliche Schritte gegen die Landesspitalsholding Gespag einleiten. "Mein Rechtsanwalt bereitet jetzt schon die Klage vor", bestätigt Ingrid Sch. gegenüber der "Krone".
Über mögliche Details zur Klagsschrift könne sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel sagen. "Sie ist noch nicht fertig, ich verlasse mich da voll auf meinen Anwalt", sagt Sch. Die 58-Jährige ist seit der Schocknachricht vom Tod des Ehemanns Anfang Oktober psychisch schwer angeschlagen und muss regelmäßig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. "Ich versuche, das Vorgefallene irgendwie zu verarbeiten, und bin auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben", so die Witwe.
Urnenbegräbnis
37 Jahre lang waren die beiden verheiratet. Der ÖBB-Arbeiter und die Näherin hatten sich bereits im Teenageralter (Ingrid Sch. war damals 14) kennen- und lieben gelernt, seither haben sie den Großteil der Freizeit gemeinsam verbracht. "Wir sind viel Ski fahren und fischen gegangen, jeder hat auch immer gewusst, was der andere denkt." Heuer im Herbst wollte das Ehepaar vier Tage nach Kroatien auf Urlaub fahren. "Dass das alles nichts mehr wird, ist für mich schwer zu begreifen. Ich hab' das Gefühl, der Helmuth ist noch unter uns."
Vergangenen Freitag wurde der Verstorbene von der Gerichtsmedizin freigegeben, der Leichnam wird verbrannt. "Es gibt ein Urnenbegräbnis. Der Termin steht zwar noch nicht fest, doch Helmuths Ex-Arbeitskollegen haben schon ihr Kommen zugesagt."
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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