Kein Superfood

Mütter, esst nicht eure Plazenta!

Gesund
19.10.2017 12:34

Immer mehr Frauen wollen die eigenen Planzenta nach der Entbindung mitnehmen, um sie aus "gesundheitlichen Gründen" zu essen. Dieser skurrile Trend aus den USA, wo prominente Jungmütter in sozialen Medien posten, in welcher Form sie die Planzenta ihres Babys verzehren, birgt jedoch Gefahren.

So soll der Mutterkuchen wegen seines hohen Nährstoff- und Hormongehaltes für eine bessere Milchbildung der Stillenden sorgen, präventiv gegen die Wochenbettdepression wirken und insgesamt neue Energie sowie raschere Rückbildung nach der Schwangerschaft bringen. Wissenschaftlich belegen kann man diese Wirkung aber nicht.

"Medizinisch gesehen ist die Plazenta ein Abfallprodukt", betont Dr. Alex Farr von der MedUni Wien. Er sieht keinerlei Hinweise auf positive Eigenschaften. "Im Gegenteil, die vermuteten Nährstoffe wie Eisen, Selen und Zink befinden sich in keiner ausreichenden Menge darin. Dafür wurde jedoch eine hohe Konzentration von Schwermetallen festgestellt, die sich dort im Laufe der Schwangerschaft ansammeln." Außerdem birgt der Verzehr, der meist in Form verarbeiteter Kapseln oder Globuli geschieht, auch ein Infektionsrisiko. Deshalb warnte die Bundesbehörde des amerikanischen Gesundheisministeriums im Juni offiziell vor diesem Trend.

Gesundheitsredaktion, Kronen Zeitung

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