Bei den Grünen hat es am Dienstag nach dem Debakel bei der Nationalratswahl erste personelle Konsequenzen gegeben: Das Spitzenduo Ingrid Felipe und Ulrike Lunacek macht den Weg für einen Neustart frei und tritt zurück. Mit "brutalen" Maßnahmen wird es bei der Ökopartei auch weitergehen, denn insgesamt verlieren jetzt 115 Mitarbeiter ihre grünen Jobs, darunter auch die First Lady. Die Gattin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen war bisher Geschäftsführerin des grünen Parlamentsklubs - den es nicht weiter gibt.
Die Grünen müssen in den nächsten Wochen bis zur konstituierenden Sitzung des Parlaments auch ihre Klubbüros rund um das Parlament räumen. Im Ö1-"Mittagsjournal" sprach der Klubchef der Grünen, Albert Steinhauser, am Dienstag von "brutalen" Konsequenzen der Wahlniederlage, denn nicht nur die Abgeordneten, sondern auch 90 Mitarbeiter müssten ihre Arbeit einstellen.
Insgesamt dürften laut aktuellem Stand rund 115 Personen im Klub, in der Partei und in der Bildungswerkstatt ihren Job verlieren. Gefragt, was man anders hätte machen könnte, sagte er: "Es ist eine relativ einfache Geschichte: Hätten wir den Peter Pilz auf Platz vier gewählt, dann wären die Grünen jetzt mit Sicherheit im Nationalrat."
First Lady bisher Geschäftsführerin des Parlamentsklubs
Zu den Menschen, die nun bei den Grünen ihren Job verlieren, gehört auch die First Lady: Doris Schmidauer, die Ehefrau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, war bisher die Geschäftsführerin des grünen Parlamentsklubs - den es nach dem desaströsen Wahlergebnis für die Grünen aber nicht weiter geben wird. Bei der Klubklausur der Grünen war Schmidauer im September noch Seite an Seite mit dem nun zurückgetretenen grünen Spitzenduo Felipe und Lunacek aufgetreten.
Schmidauer selbst hat sich nach dem Debakel ihrer Partei noch nicht zu ihren Zukunftsplänen geäußert. Ob die First Lady sich nun also eine neue Arbeit suchen wird oder sich voll und ganz auf die Aufgaben als Gattin des Staatsoberhaupts konzentrieren will, bleibt somit fraglich.
Ökopartei droht jetzt die Pleite
Auch finanziell drohen der Ökopartei - wie berichtet - dramatische Folgen. Die 8,9 Millionen Euro Fördergelder auf Bundesebene (Stand 2016) würden wegfallen, während gleichzeitig Millionenschulden aus dem Wahlkampf beglichen werden müssen. Um eine Pleite der Bundespartei zu vermeiden, müssten wohl die Landesparteien einspringen.
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