Wer ist Österreichs Vorzugsstimmen-Kaiser? Am Donnerstag wird das Endergebnis offiziell verkündet. Eines steht aber bereits fest: ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz, der nur bundesweit angetreten war, wird unangefochtene Nummer eins sein. Aber wer holte sich auf Landesebene und in den regionalen Wahlkreisen die meisten Vorzugsstimmen? Wir werfen schon vorab einen Blick in die Bundesländer.
Den Titel "Landeskaiser" wird sich wohl mit einer neuen Rekord-Stimmenzahl Noch-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) holen. 27.700 Burgenländer gaben ihm eine Vorzugsstimme. "Doskozil hat das absolut beste Ergebnis, das jemals ein Nationalratskandidat im Burgenland geschafft hat", heißt es von der SPÖ. In seinem Regionalwahlkreis Süd kreuzten noch einmal 14.000 Burgenländer seinen Namen an.
Spannend: Zweitstärkster Politiker auf Landesebene hinter Doskozil ist der blaue Vizeparteichef und Fast-Präsident Norbert Hofer mit 17.600 Stimmen. Im Wahlkreis Süd duellierte er sich mit Doskozil - und überholte ihn zumindest regional um etwa 400 Stimmen.
16.000 Vorzugsstimmen für Sobotka
In seinem angestammten Regionalwahlkreis Mostviertel trat Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) diesmal nicht an, war aber als Spitzenkandidat die Nummer eins auf der Landesliste. Den Wählern war sein Wahlkampf mehr als 16.000 Vorzugsstimmen wert. In Tirol ist der noch amtierende Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP) mit 12.000 Vorzugsstimmen der Gewinner im Bundesland.
Strache ist der "Regionalkaiser"
Dass Wien anders ist, weiß man. Dass Wien anders wählt als Restösterreich, weiß man auch. Auf regionaler Ebene konnte niemand FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache das Wasser reichen: Exakt 20.321 Vorzugsstimmen bekam er in seinem Wahlkreis Simmering, Favoriten, Meidling. Landesweit waren es allerdings nur 3315 - mehr als doppelt so viele erreichte SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern (6764).
Köstinger in Kärnten Nummer eins
In der Steiermark war zum vierten Mal in Folge Josef Muchitsch (SPÖ) Regionalkaiser. Er kratzte in seinem Wahlkreis knapp an der 10.000er-Marke. Das stärkste Ergebnis in Kärnten lieferte ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger mit 5074 Vorzugsstimmen. In Oberösterreich erreichte kein einziger Kandidat ein Vorzugsstimmen-Mandat.
Anekdote aus Vorarlberg: ÖVP-Spitzenkandidatin Martina Ess hat den Einzug in den Nationalrat nicht geschafft. Zwar war sie auf der Landesliste an erster Stelle gesetzt, die Regionalwahlkreise Nord und Süd wurden aber von älteren Politikern angeführt. Diese hatten ihr Ticket also sicher, Ess hatte keine Chance. Eine klassische Mogelpackung.
Kronen Zeitung
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