Ergebnis komplett

Rekord-Wahlbeteiligung von 80 Prozent bei ÖVP-Sieg

Österreich
20.10.2017 00:07

Das Ergebnis der Nationalratswahl ist komplett, alle Wahlkarten sind ausgezählt. Mit den insgesamt 795.763 abgegebenen Wahlkarten und Briefwahlstimmen (790.606 davon waren gültig) stieg die Beteiligung auf genau 80 Prozent. Das ist gegenüber 2013 ein Plus von 5,09 Prozentpunkten - und bedeutet den größten Zuwachs in der Zweiten Republik. An den Stimmenanteilen änderten die rund 37.000 am Donnerstag ausgezählten Wahlkarten nicht viel, wie aus den spätabends vom Innenministerium veröffentlichen Zahlen hervorgeht.

Die Grünen blieben - auch inklusive Briefwahlstimmen - deutlich unter der Vier-Prozent-Hürde für den Verbleib im Nationalrat. Sie landeten bei 3,80 Prozent. Das ist ein Verlust von 8,62 Prozentpunkten gegenüber 2013 - und aller 24 Mandate, die sie damals geholt hatten.

Die ÖVP ist Erste mit 31,47 Prozent (plus 7,48) und 62 Mandaten. Die SPÖ wurde durch die Briefwahlauszählung am Montag Zweite - und liegt jetzt mit 26,86 Prozent (plus 0,04) und 52 Mandaten deutlich vor der FPÖ. Deren Stimmenanteil fiel mit den Donnerstagswahlkarten unter 26 Prozent, auf 25,97 Prozent (plus 5,46), sie stellt künftig 51 Abgeordnete. Die NEOS sind mit zehn Mandaten (5,30 Prozent), die Liste Pilz ist mit acht Mandaten (4,41 Prozent) im nächsten Nationalrat vertreten.

Peter Pilz bei der Wahlfeier seiner Liste im Schutzhaus auf der Schmelz in Wien (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Peter Pilz bei der Wahlfeier seiner Liste im Schutzhaus auf der Schmelz in Wien

Einige Mandate verschoben
Die vielen per Briefwahl oder Wahlkarte abgegebenen Stimmen bewirkten einige Änderungen bei dieser Nationalratswahl: Die SPÖ wurde doch noch Zweite vor der FPÖ - und das nicht nur bundesweit, sondern auch in Oberösterreich, das damit seinen Ruf als Trendland bestätigte. Außerdem verlor die FPÖ mit der Briefwahlauszählung zwei ihrer 53 Mandate aus der Urnenwahl: Eines bekam die ÖVP (auf 62), eines die NEOS (10). Zwischen Bund, Ländern und Wahlkreisen verschoben sich am Montag auch einige Mandate: So bekam die Liste Pilz ein steirisches Landesmandat, dafür eines im Bund weniger.

Wahlbeteiligung auf 80 Prozent geklettert
Am Donnerstag hatten die neun Landeswahlbehörden dann noch 37.339 Stimmen (37.109 davon gültige) auszuzählen, die am Sonntag per Wahlkarte oder Briefwahl in "fremden" Wahlkreisen abgegeben wurden. Damit stieg die Wahlbeteiligung, die am Sonntag erst mit 67,56 Prozent und am Montag mit 79,41 ausgewiesen wurde, noch auf genau 80 Prozent.

Außerdem bescherten die Donnerstags-Wahlkarten der Liste Pilz ein zweites Bundesländerergebnis von mehr als vier Prozent neben Wien: In Niederösterreich - dem Land mit den meisten Wahlberechtigten - wählten 4,15 Prozent den Ex-Grünen.

Die gescheiterte grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Wien-Chefin Maria Vassilakou (Bild: APA, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)
Die gescheiterte grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Wien-Chefin Maria Vassilakou

Seine frühere Partei kam zwar mit den Donnerstags-Wahlkarten in zwei weiteren Bundesländern - Salzburg und Tirol - über die Vier-Prozent-Marke, wie zuvor schon in Vorarlberg und Wien, aber ihr Wiener Ergebnis war mit 5,90 Prozent deutlich schlechter als das von Pilz - und im großen Niederösterreich waren sie mit 2,42 Prozent sehr schwach. Damit ging es sich österreichweit auch nach Auszählung aller Wahlkarten nicht für die nötigen vier Prozent aus.

Amtlich wird das Ergebnis nach Sitzung der Bundeswahlbehörde
Das Gesamtergebnis ist mit der Auszählung der Wahlkarten komplett - aber noch nicht amtlich. Das wird es erst, wenn es nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde am 31. Oktober verlautbart wird. Danach können Kandidaten - binnen vier Wochen - beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) die Aufhebung bzw. Neuaustragung wegen Rechtswidrigkeiten im Wahlverfahren beantragen.

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