Weinstein-Skandal

Jetzt ermittelt US-Polizei wegen Vergewaltigung

Adabei
20.10.2017 02:09

Nach den Vergewaltigungsvorwürfen gegen den US-Filmproduzenten Harvey Weinstein hat die Polizei von Los Angeles Ermittlungen eingeleitet. Die Polizei habe ein mutmaßliches Opfer einer Vergewaltigung befragt, an der Weinstein beteiligt gewesen sein solle, und die vermutlich 2013 stattgefunden habe.

Die neuesten Informationen gab Polizeisprecher Drake Madison am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP gegenüber bekannt. Den Namen des Opfers nannte er nicht. Der "Los Angeles Times" zufolge soll es sich bei dem mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer aber um eine 38-jährige Schauspielerin aus Italien handeln. Demnach soll die Frau angegeben haben, 2013 in einem Hotel in Beverly Hills sexuell missbraucht worden zu sein. Die Frau wird von dem US-Anwalt Dave Ring in Los Angeles vertreten.

Harvey Weinstein (Bild: Vince Bucci/Invision/AP)
Harvey Weinstein
Harvey Weinstein und Ehefrau Georgina Chapman (Bild: www.PPS.at)
Harvey Weinstein und Ehefrau Georgina Chapman

Weinsteins Sprecherin Sallie Hofmeister reagierte am Donnerstag auf die neuen Vorwürfe. "Mr. Weinstein kann sich natürlich nicht zu anonymen Anschuldigungen äußern, aber er weist Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex eindeutig zurück", heißt es in der Mitteilung.

Mehr als 40 Frauen beschuldigen Weinstein
Mehr als 40 Frauen haben sich in den letzten Tagen mit Vorwürfen von sexuellen Belästigungen bis Vergewaltigungen gegen Hollywood-Mogul Weinstein (65) zu Wort gemeldet. Auch die Polizeibehörden in New York und London kündigten bereits an, Ermittlungen gegen Weinstein aufnehmen zu wollen. Die New Yorker Polizei wolle eine eigentlich bereits abgeschlossene Ermittlung gegen Weinstein aus dem Jahr 2004 neu aufrollen, hieß es.

Zu den Betroffenen zählen unter anderem Rose McGowan, Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Cara Delevingne. (Bild: AFP)
Zu den Betroffenen zählen unter anderem Rose McGowan, Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Cara Delevingne.

Auch die Polizei in London erwägt nach britischen Medienberichten ein Ermittlungsverfahren gegen den Produzenten. Scotland Yard bestätigte kürzlich auf Anfrage der Deutschen Presseagentur, dass die Polizei den Vorwurf eines sexuellen Übergriffs prüfe, der von den Kollegen in Liverpool weitergeleitet worden sei. Es handle sich um einen Vorfall aus den 80er Jahren.

"Er hat so getan, als sei nichts passiert"
In dem am Donnerstag bekannt gewordenen Fall schildert die Frau der "Los Angeles Times", dass sie Weinstein kurz bei einem italienischen Filmfest in Los Angeles gesprochen habe. Danach sei er "ohne Warnung" in der Lobby ihres Hotels erschienen. Er habe auf ihr Zimmer kommen wollen, doch sie habe "nein" gesagt. Er habe dann an ihre Tür geklopft und gesagt, er wollte nur mit ihr sprechen, sagte die Frau. Dann sei er "sehr aggressiv" geworden. Er habe sie ins Badezimmer gezogen und dort vergewaltigt. "Als er ging, hat er so getan, als sei nichts passiert", schilderte die Frau.

In dem Zeitungsinterview gibt sie weiter an, dass sie Angst gehabt habe, Weinstein bei der Polizei anzuzeigen. Sie habe aber einem Priester, einem Freund und einem Kindermädchen von dem Vorfall erzählt. Zur Zeit des angeblichen Vorfalls habe sie mit ihren drei Kindern in Italien gelebt, inzwischen lebe sie aber in Kalifornien.

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(Bild: kmm)



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