Kürzlich überprüft

Lette (17) metzelt mit Axt Schweizer nieder

Ausland
23.10.2017 11:25

Dramatische Stunden am Sonntagabend im Osten der Schweiz: Acht Menschen wurden beim blutigen Amoklauf eines 17-jährigen Letten verletzt, unter ihnen ein acht Monate altes Baby. Laut Polizei war der Verdächtige Sascha I. "außer Kontrolle". Blutlachen zeugten von der Brutalität, mit der der Bursche auf seine Opfer losgegangen war. Erst vor wenigen Wochen war der Jugendliche, der erst durch Schüsse gestoppt werden konnte, wegen Gewaltandeutungen überprüft und als "nicht gefährlich" eingestuft worden.

Wie der Schweizer "Blick" berichtete, begannen die "Minuten des Schreckens" kurz nach 20 Uhr am Postplatz mitten im Dorf Flums im Kanton St. Gallen.

Am Postplatz in Flums griff der 17-Jährige zwei Paare an - eines von ihnen hatte ein Baby dabei. (Bild: APA/KEYSTONE/EDDY RISCH)
Am Postplatz in Flums griff der 17-Jährige zwei Paare an - eines von ihnen hatte ein Baby dabei.

Der Jugendliche lettischer Staatsangehörigkeit ging mit einer Hacke auf mehrere Personen los. Wie die Polizei am Montag berichtete, attackierte er zunächst ein Ehepaar mit Baby mit einem Beil. Die 30-jährige Frau und der 36-jährige Mann wurden verletzt, der Mann erlitt einen Kiefer- und Halswirbelbruch, seine Frau hat einen gebrochenen Ellbogen. Das Baby fiel aus dem Kinderwagen, es befand sich am Montag noch zur Überwachung in einem Spital. Angegriffen wurde das Kind nicht.

(Bild: AP)

Ehepaar ging beherzt dazwischen und verhinderte wohl Schlimmeres
Ein Ehepaar konnte Dramatischeres verhindern, wie der Sohn des Paares der Zeitung erzählte: Als die beiden, die gerade aus dem Urlaub zurückgekommen waren, gesehen hätten, wie der 17-Jährige auf die Mutter mit Kinderwagen losgegangen sei, seien der 72-jährige Mann und die 59-jährige Frau aus dem Auto gesprungen und dazwischengegangen. "Sie wollten ihn stoppen, wurden dabei aber verletzt", erzählte der Sohn. Die Polizei sprach in einer Pressekonferenz am Montagvormittag von einem "sehr beherzten Einsatz". Das Ehepaar wurde bereits aus dem Spital entlassen.

Der Teenager wollte dann mit einem gestohlenen Auto fliehen, ein Unfall stoppte diese Fahrt allerdings. Doch statt aufzugeben, wollte sich der 17-Jährige zu Fuß weiter davonmachen, stürmte bei einer Autobahntankstelle an der A3 in den Tankstellenshop und griff Kunden an. Dabei wurden eine 21-Jährige und eine 59-Jährige verletzt.

An dieser Tankstelle wurde der 17-Jährige schließlich von der Polizei angeschossen und festgenommen. (Bild: AP)
An dieser Tankstelle wurde der 17-Jährige schließlich von der Polizei angeschossen und festgenommen.

Die zu diesem Zeitpunkt bereits alarmierte Polizei stoppte den Jugendlichen mit Schüssen und nahm ihn fest. "Der Täter hat nicht auf die Anordnungen der Polizei reagiert. Er wollte das Beil nicht weglegen. Dann kam der Taser zum Einsatz. Darauf gab der Täter immer noch nicht auf, darauf schossen die Polizisten", so ein Polizist bei der Pressekonferenz.

Die Pressekonferenz zum 17-jährigen Axt-Amokläufer in der Schweiz (Bild: AP)
Die Pressekonferenz zum 17-jährigen Axt-Amokläufer in der Schweiz

Auch vor dem und im Tankstellenshop zeugen riesige Blutlachen von der Brutalität des Angriffs. "Er war außer Kontrolle", so ein Polizeisprecher am Unfallort. Der Jugendliche wurde schwer verletzt, ist aber einvernahmefähig. Was ihn zu diesen Wahnsinnstaten getrieben hatte, ist noch unklar. Ein Terrorverdacht liege jedenfalls nicht vor, die Opfer seien laut Polizei "unmotiviert" ausgesucht worden. Der 17-Jährige soll am Nachmittag befragt werden.

(Bild: APA/KEYSTONE/EDDY RISCH)
(Bild: EPA)


"Bei Überprüfung nicht von Gefahr für Drittpersonen ausgegangen"
Beim Tatverdächtigen handelt es sich um den 17-jährigen Sascha I., der die lettische Staatsbürgerschaft besitzt und im Rahmen des Familiennachzuges im Juni 2013 von Riga nach Flums zog. Bis zu dem Amoklauf fiel der Jugendliche strafrechtlich nicht auf. Allerdings hatte es im Juni sowie September dieses Jahres Meldungen der Jugendarbeit sowie der Berufsschule gegeben, dass er Gewaltanspielungen gemacht haben soll. Der Fall sei überprüft worden, man sei aber nicht von einer akuten Gefährdung von Drittpersonen ausgegangen - weswegen keine Zwangsmaßnahmen angeordnet worden seien, hieß es bei der Pressekonferenz. Eine gefährliche Fehleinschätzung, wie der Sonntagabend zeigte ...

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