Traurig, aber wahr: Da gibt es in der Regionalliga Ost das Derby, wollen sich die Nachwuchshoffnungen von Austria und Rapid präsentieren - und dann muss man wieder über Ausschreitungen berichten. Nicht kleine Scharmützel, sondern Randale, die einen Großeinsatz der Polizei nötig machten.
Im Nachhinein muss man sagen: Gut, dass die Austria nach der Devise "Sicher ist sicher" die Zusammenarbeit mit der Polizei intensiviert hatte, sich gewappnet zeigte. Die Partie war nämlich ein paar Minuten alt, als Blaulicht und viel Sirenengeheul rund um die Austria-Akademie zu sehen bzw. zu hören war, Auslöser war eine Horde von Rapid-Chaoten, die schwarz gekleidet und teilweise vermummt versuchte, das Stadion zu stürmen. 250 sollen es gewesen sein, die Polizei rückte sofort mit Dutzenden Einheiten an, stoppte ein Großteil der "Anhänger", setzte Pfefferspray und Tränengas ein.
Einige hatten sich schon gewaltsam Zugang auf die Tribüne verschafft, dabei Ordner weggestoßen, damit weitergespielt werden kann riegelte die Polizei den Sektor vorerst nur ab, nach dem Schlusspfiff gab es dann Personenkontrollen, wurden Personalien aufgenommen, Anzeigen werden folgen.
Ogris: "Traurig, dass es so Idioten gibt"
Während Rapid-Trainer Muhammet Akagündüz von den Ausschreitungen nichts mitbekommen haben will ("ich habe mich auf das Spiel konzentriert, kann dazu nichts sagen"), fand sein Austria-Gegenüber Andreas Ogris klare Worte: "Traurig, dass es so Idioten gibt. Da wollen die Burschen den Zuschauern ein schönes Spiel bieten und dann gibt es wieder solche Szenen. Das tut weh, damit schadet man am meisten den Spielern!"
Ein gerechtes 1:1
So geriet das 1:1 in einem spielerisch nicht hochklassigen, aber zumindest spannendem Derby leider zur Nebensache. Schon nach sechs Minuten waren Austrias Hainka und Rapids Pfeifer mit den Köpfen aneinander gekracht, mussten verletzt raus, der für Hainka gekommene Vastic brachte die Austrianer zwölf Minuten später nach perfekter Frank-Flanke per Kopf in Führung.
Knapp nach Wiederanpfiff traf Vastic nur die Stange, neun Minuten vor dem Ende gelang Heinicker nach einem Fehler von Keeper Krischke, der zuvor einige Rapid-Großchancen vereitelt hatte, der verdiente Ausgleich. So sahen es auch die beiden Trainer, "ein gerechtes Unentschieden, ein typisches Derby mit viel Hektik", so Ogris. Leider wieder mit Ausschreitungen - wann hört der Wahnsinn einmal auf?
Peter Klöbl, Kronen Zeitung
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