Die Aufteilung der Kinder mit Migrationshintergrund an Kärntens Schulen sorgt für Diskussionen. Erstmals gibt es zwei Klassen in Klagenfurt und Villach, wo kein einziges Kind Deutsch als Muttersprache vorweisen kann. In der Landeshauptstadt wird befürchtet, dass bestimmte Schulen von Einheimischen gemieden werden.
Die 3b-Klasse der VS St. Ruprecht in Klagenfurt und die 4b der Khevenhüller-Volksschule in Villach sind die ersten Schulklassen in Kärnten, die zu 100 Prozent aus Kindern mit Migrationshintergrund bestehen. Während die 14 Schüler in Klagenfurt Deutsch als Zweit- oder Drittsprache beherrschen, sind unter den 18 in Villach vier außerordentliche Schüler, die gar kein Deutsch sprechen.
Zusätzliche Sprachunterstützungen
"Die Entscheidung für diese Aufteilung liegt bei den Direktoren. Die Organisation von zusätzlichen Sprachunterstützungen ist so leichter möglich. Es ist aber nicht der Regelfall", betont Landeschef Peter Kaiser. Das Ziel sei es weiterhin, die Kinder so schnell wie möglich in gemischte Klassen zu integrieren.
"Bestimmte Schulstandorte könnten gemieden werden"
Klagenfurts Vizebürgermeister Christian Scheider sieht hingegen einen negativen Trend: "Es entwickelt sich ein Schultourismus. Eltern mit Muttersprache Deutsch bringen ihre Kinder lieber in anderen Stadtteilen unter. Es kann aber nicht Sinn der Sache sein, dass bestimmte Schulstandorte von der Bevölkerung gemieden werden."
Christian Rosenzopf, Kronen Zeitung
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