Der größte Teil des aus Italien exportierten Mülls wird in Österreich entsorgt. 35,1 Prozent des gesamten Unrats, den Italien 2016 im Ausland entsorgt hatte, landeten in Österreich. 2015 lag dieser Anteil noch bei 27,5 Prozent, geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Forschungszentrums Ispra hervor.
Ein Zug mit römischem Haushaltsmist startet derzeit wöchentlich von Rom in Richtung der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr bei Zwentendorf (Bezirk Tulln). Maximal 70.000 Tonnen werden laut den vertraglich festgelegten Bedingungen dort verbrannt. Daraus wird Strom für 170.000 Haushalte in der Region und Fernwärme für St. Pölten erzeugt. Ab dem kommenden Jahr will die Stadt Rom ihren Abfall nicht mehr in Zwentendorf entsorgen.
Vor allem Rom kämpft gegen Engpässe
Weitere 22,7 Prozent des Abfalls, den Italien 2016 ins Ausland gebracht hatte, wurden von Ungarn übernommen, 2015 waren es noch 13,3 Prozent. Wegen chronischer Probleme mit der Müllentsorgung im eigenen Land ist Italien immer noch stark auf Möglichkeiten im Ausland angewiesen. Vor allem die Stadt Rom kämpft gegen Engpässe.
Trotz Schwierigkeiten landet in Italien weniger Müll auf Deponien. Der recycelte Anteil des Hausmülls wächst. 30,1 Millionen Tonnen Müll wurden 2016 in Italien produziert, das sind zwei Prozent mehr als im Vorjahr. In zehn Jahren hat sich der Anteil an recycelten Hausmüll von 25,8 Prozent auf 52,5 verdoppelt, geht aus der Studie hervor. Dies liege jedoch noch weit vom Ziel entfernt: Der recycelte Müll-Anteil war für 2012 mit 65 Prozent festgelegt worden.
Venetien ist mit 72,9 Prozent die italienische Region, die am meisten Müll recycelt, gefolgt von Trentino Südtirol mit einem Anteil von 70,5 Prozent, von der Lombardei (68,1 Prozent) und von Friaul Julisch Venetien (67,1 Prozent).
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