Die Flut an Missbrauchsvorwürfen in Hollywood will nicht abebben: Sechs Frauen haben jetzt auch Regisseur Brett Ratner sexuellen Missbrauch oder Belästigung vorgeworfen. Unter anderem Schauspielerin Natasha Henstridge beschuldigte den mit Filmen wie "Rush Hour" oder "X-Men: Der letzte Widerstand" bekannt gewordenen Ratner, er habe sie Anfang der 90er-Jahre gezwungen, ihn oral zu befriedigen.
"Er hat mich wirklich stark unter Druck gesetzt. Er hat sich mir körperlich aufgezwungen" sagte Henstridge laut einem Bericht der "Los Angeles Times" am Mittwoch. "Irgendwann gab ich nach und er tat sein Ding", so die Schauspielerin, die vor allem durch ihre Rolle als männerfressendes Alien in "Species" bekannt wurde.
Schauspielerin Olivia Munn ("X-Men: Apokalypse") sagte dem Blatt indessen, Ratner habe vor ihr masturbiert, als sie eine Anfängerin im Filmgeschäft gewesen sei. Sie hatte den Vorfall später in einem Buch beschrieben, ohne jedoch den Namen des Regisseurs zu erwähnen.
Schauspielerinnen vom Weinstein-Skandal ermutigt
Beide Schauspielerinnen erklärten in dem Zeitungsbericht, die Debatte um den von dutzenden Frauen mit Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfen konfrontierten US-Filmproduzenten Harvey Weinstein hätten sie ermutigt, die Vorwürfe jetzt öffentlich zu machen. Auch vier weitere Frauen berichteten der Zeitung von unangemessenem Verhalten Ratners. Der Regisseur wies die Vorwürfe über seinen Anwalt zurück.
Der lange einflussreiche Hollywood-Produzent Weinstein soll über drei Jahrzehnte hinweg Frauen sexuell belästigt haben. Mehr als 50 Frauen haben sich mit entsprechenden Vorwürfen gemeldet, darunter Stars wie Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie. Mindestens sieben Frauen werfen Weinstein vor, sie vergewaltigt zu haben. Die Berichte über seinen Fall haben eine breite gesellschaftliche Debatte über sexuelle Gewalt und Belästigung losgetreten.
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