24 Wohnungen im renovierten Haus Roseggerstraße 17 - und kein einziger österreichischer Mieter. So sieht es aus, wenn die Stadt das alleinige Einweisungsrecht hat. Die GSWB wehrt sich dagegen, kommende Woche tagt der Aufsichtsrat.
Dicke Luft zwischen der GSWB und der für die Wohnungsvergabe zuständigen Salzburger Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer: Die Stadt will, was in Landgemeinden üblich ist, das alleinige Einweisungsrecht für GWSB-Wohnungen. "Mehr als 2000 Menschen suchen eine Wohnung, 300 können wir im Jahr vergeben", so Hagenauer.
Entzündet hat sich der Konflikt am Haus Roseggerstraße 15/17: Gab es im Altbestand noch 24 von 36 Mietern, die Österreicher waren, so findet sich im renovierten Haus kein einziger Österreicher wieder. Die Bewohner stammen ausschließlich aus Südosteuropa, Asien und dem Nahen Osten. "Wenn Bedürftigkeit das einzige Einweisungskriterium ist, dann haben Österreicher gegenüber kinderreichen Familien aus dem Ausland gar keine Chance mehr, zu einer Wohnung zu kommen", so die Kritiker der Hagenauer-Politik.
Am 7. November tagt der GSWB-Aufssichtsrat. Weil die Stadt nun das alleinige Einweisungsrecht bekommen will. Bisher war eine paritätische Aufteilung der Vergabe zwischen Stadt und GSWB üblich.
"Wenn die Stadt künftig alleine einweisen kann, hat das katastrophale Folgen", so die Kritiker: "Dann werden in der Riedenburg und Lehen nur noch Flüchtlinge, Ausländer und Mindesteinkommensbezieher wohnen, eine Ghettobildung ist dann vorprogrammiert." Appell von AK-Präsident Siegfried Pichler: "Auch Inländer müssen eine Chance auf geförderte Wohnungen haben und bei der Vergabe muss auf eine gute soziale Durchmischung geachtet werden."
Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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