Die Wiener Taxiunternehmen haben zwei Probleme: Uber und Taxify. Die Fahrtenvermittler mit ihren Handy-Apps drücken den Preis in Tiefen, die klassische Firmen nicht erreichen können. Die Folgen: Umsatzeinbußen von rund 20 Prozent. Während sich Kunden über Angebote freuen, fließt das Geld bei Uber ins Ausland.
Der zuständige Obmann in der Wiener Wirtschaftskammer, Davor Sertic, ist kein Freund von Uber. Er selbst ist auch noch kein einziges Mal mit dem Dienstleistungsunternehmen gefahren. Tut es seine Tochter, erklärt er ihr: "Die Umsätze gehen nach Holland, hier in Österreich wird nichts versteuert."
Das Argument zieht aber nicht immer: Uber gilt als hip und modern. Die Fahrer seien freundlicher, die Fahrzeuge sauberer. Davor Sertic will das nicht glauben: "Ich fahre öfter Taxi, ich habe noch keinen unfreundlichen Fahrer oder ein dreckiges Auto gesehen."
"Krone"-Check: Wer ist der Billigste im Land?
Klar ist, dass die Wiener Taxiunternehmen mit den App-Preisen nicht mithalten können. Der "Krone"-Test am Beispiel einer Fahrt vom Rathaus (Friedrich-Schmidt-Platz 1) bis zum Donauturm (Donauturmstraße 8) am Sonntagnachmittag zeigt das. Distanz: 8,6 Kilometer, reine Fahrzeit rund 20 Minuten.
Die Ergebnisse:
"Wir suchen das Gespräch"
Wie lange Uber das in Wien noch aushält, ist offen. Obwohl Handelsgericht und Oberlandesgericht Wien festhalten, dass die aktuelle Tätigkeit gegen geltendes Recht verstößt, fahren die Autos munter durch die Stadt. Taxify geht aktuell mit 300 Fahrern ins Rennen. Sertic: "Taxify will billiger sein als die anderen, sich aber an alle Regeln halten. Das geht nicht. Wir suchen das Gespräch."
Michael Pommer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.