Eine Demonstration linker Aktivisten gegen die Angelobung von Burschenschaftern als freiheitliche Abgeordnete im Nationalrat hat in Wien für massive Verkehrsbehinderungen gesorgt. Rund 200 Menschen versammelten sich am Donnerstagvormittag vor der Universität Wien, um in weiterer Folge durch die Innenstadt zur Wiener Staatsoper zu ziehen. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle.
Die Demonstration gegen die Angelobung von zahlreichen Burschenschaftern als freiheitliche Abgeordnete im Nationalrat begann um 11 Uhr. Abmarsch war vor einem kleinen Stand der Sozialistischen Links Partei und des VSStÖ vor der Hauptuniversität.
Partisanenlieder und Johnny Cash
Gespielt wurden Arbeiter- und Partisanenlieder sowie Punk-Rock. Ein Transparent mit dem Mittelfinger streckenden Country-Star Johnny Cash verkündete "F*ck Strache!" sowie "Refugees Welcome". Offensiver wurde es aber nicht, auch Mitglieder des schwarzen Blocks tauchten nicht auf.
"Ist eine Ungeheuerlichkeit"
Die Organisatoren warnten in ihren Reden vor der Uni vor "Nazis und Faschisten" im Nationalrat. "Dass so viele deutsch-nationale Burschenschafter einziehen, ist eine Ungeheuerlichkeit", hieß es etwa. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache sei darunter "der Widerlichste".
"Wolf bleibt Wolf"
Auch dass die Freiheitlichen Abgeordneten zu ihrer Angelobung ein Edelweiß anstelle der umstrittenen Kornblume trugen, beruhigte die Demonstranten nicht. "Der Wolf bleibt noch immer der Wolf und wird nicht zur Großmutter", hieß es.
Weitere City-Demo am Samstag
In der Wiener Innenstadt werden wegen einer weiteren Demonstration zum Thema "Klima schützen - Rechtsruck stoppen" am Samstagnachmittag ebenfalls massive Verzögerungen im Straßenverkehr erwartet, teilte der ÖAMTC am Donnerstag mit. 2500 Personen sollen demnach teilnehmen. "Entlang der Marschroute kann es zu Verkehrsableitungen kommen", sagte Polizeisprecher Daniel Fürst am Donnerstag.
Sammelpunkt ist ab 13 Uhr am Platz der Menschenrechte bei der Mariahilfer Straße, gegen 14 Uhr setzt sich der Marsch über die Museumsstraße in Bewegung. Weiter geht es über die Landesgerichtsstraße, die Universitätsstraße, die Schottengasse, die Ringstraße und das Burgtor. Gegen 19 Uhr werden die Demonstranten auf dem Heldenplatz eintreffen, sagte Fürst.
Von etwa 15 bis 19 Uhr sind Sperren auf der Zweierlinie zwischen Votivkirche und Museumsquartier und auf dem Ring zwischen Universität und Oper einzuplanen, warnte der ÖAMTC. Der Autofahrerclub rechnet mit massiven Beeinträchtigungen auf dem Ring, der Zweierlinie sowie auf sämtlichen Zufahrten in die Innenstadt (etwa Rechte Wienzeile, Burggasse) und empfiehlt, großräumig - über Gürtel oder entlang des Donaukanals - auszuweichen.
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