Die Studie zu den Islam-Kindergärten sorgte weit über die Wiener Stadtgrenzen hinaus für Riesenwirbel. In einem Prüfbericht der Universität Wien wurden - wie berichtet - die Manipulationsvorwürfe gegen den Religionspädagogen Ednan Aslan entkräftet. Die "Krone" sprach mit dem Islamwissenschaftler.
"Krone": Fordern Sie nach der Präsentation des Untersuchungsergebnisses eine Entschuldigung?
Aslan: Ich mache meine Arbeit ohne Erwartung. Deshalb erwarte ich von niemandem eine Entschuldigung.
Wie beurteilen Sie die Kritikpunkte?
Die Untersuchung bestand darin, ob ein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt. Die Gutachter kommen zum Ergebnis, dass kein Fehlverhalten vorliegt. Weder schriftlich noch mündlich wurde ich inhaltlich um eine Stellungnahme gebeten. Dies war auch nicht die Aufgabe für die Gutachter. Wer aus diesem Bericht inhaltlich Rückschlüsse in Bezug auf die Wissenschaftlichkeit der Arbeit ableitet und öffentliche Aussagen macht, verhält sich verantwortungslos. Egal, wer das macht.
Stimmt es, dass der Stichprobenumfang zu gering ist?
Stimmt! Das liegt in der Natur eines Pilotprojektes, dass man mit geringen Stichproben arbeitet und keine repräsentativen Aussagen macht. Mit der Pilotstudie haben wir auf die Missstände hingewiesen und die Notwendigkeit einer weiteren Studie empfohlen. Nach der Untersuchung der Handakten der Stadt Wien in meiner neuen Studie kann ich sagen, dass die Stadt sehr wohl diese Missstände erst nach meiner Studie wahrgenommen hat. Trotz der öffentlichen Aussagen der Stadt wissen auch die Beamten der MA 11, dass meine Pilotstudie einen Wendepunkt in der Geschichte der islamischen Kindergärten bildet. Ohne meine Pilotstudie wusste kein Mensch, was wirklich in diesen Kindergärten passiert.
Professor Stephan Rixen von der Universität Bayreuth meinte, es fehle an einigen wenigen Stellen das Fingerspitzengefühl. Was könnte er gemeint haben?
Was er damit genau meint, weiß ich nicht. Aber ein Fingerspitzengefühl ist immer gut. Gewiss nehme ich seine Empfehlungen und Kritik sehr ernst.
Martina Münzer, Kronen Zeitung
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