Nach mehr als 50 Stunden zäher Verhandlungen haben sich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter auf einen neuen Kollektivvertrag für die rund 130.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie geeinigt. Löhne und Gehälter steigen in den nächsten zwölf Monaten um drei Prozent, der Mindestlohn liegt nun bei 1838,58 Euro brutto. Der Abschluss bei den Metallern gilt traditionell als wegweisend für die übrigen Branchen, weshalb nun auch dort mit kräftigen Steigerungen zu rechnen ist.
Trotz der Einigung herrschte angespannte Stimmung zwischen den Sozialpartnern. Einig waren sich Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, dass es heuer besonders zäh war. Fachverbandsobmann Christian Knill beklagte den rauen Ton der Gewerkschaften, diese wiederum konterten: "Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück", so GPA-Chefverhandler Karl Dürtscher nach Ende der sechsten Verhandlungsrunde am Donnerstagabend.
Gewerkschafter stimmen Arbeitszeitflexibilisierung zu
Neben dem Gehaltsplus für die nächsten zwölf Monate steigen die Auslandsdiäten. Die Karenzanrechnungen werden im Sinne der Gewerkschaften verbessert. Dafür kommen diese den Arbeitgebern bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit entgegen, indem die Zeitkonto-Vereinbarung verlängert wird.
Die Zulagen und Lehrlingsentschädigungen werden um drei Prozent erhöht, die Aufwandsentschädigungen um 1,9 Prozent. Die Regelung gilt rückwirkend mit 1. November.
Die Metalltechnische Industrie beschäftigt in ihren 1200 Betrieben 130.000 Mitarbeiter. Die exportorientierte Branche besteht zu mehr als 85 Prozent aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Sie erwirtschaftete 2016 nach Eigenangaben einen Produktionswert von 35,5 Milliarden Euro.
Nun folgen die anderen Fachverbände
Nun wird noch bei den vier anderen Fachverbänden der Metallindustrie weiterverhandelt, hier geht es um rund 55.000 Beschäftigte. Traditionell schließen sie wie die Kollegen der Metalltechnischen Industrie ab. Gerade am Laufen sind die KV-Verhandlungen für die rund eine halbe Million Arbeitnehmer im Handel.
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