"Es tut mir so leid. Bitte, stirbt er eh nicht?" Die Reue packte eine 47-jährige Ungarin, die in Steyr lebt, als der Notarzt ihren Lebensgefährten verarztete. Der 41-Jährige hatte bei einem nichtigen Streit daheim einen lebensgefährlichen Messerstich in die Nierengegend erlitten und wurde durch eine Notoperation gerettet.
"Es wird wegen des Verdachts des Mordversuchs ermittelt", erklärt Andreas Pechatschek, Sprecher der Steyrer Staatsanwaltschaft. Worum es im nächtlichen Streit des arbeitslosen Paares in der Wohnung des 41-Jährigen in der Schlüsselhofgasse genau ging, ist noch nicht ganz geklärt.
Küchenmesser in Rücken gerammt
Die 1,6 Promille Alkohol im Blut der 47-Jährigen taten aber ihr Übriges, gegen Mitternacht die zuerst verbale Auseinandersetzung eskalieren zu lassen. Die gebürtige Ungarin schnappte sich ein Küchenmesser und rammte es ihrem Lebensgefährten in den Rücken. Der konnte dann noch selbst den Notruf wählen.
Als die Sanitäter die angezeigte "Schnittverletzung" sahen, holten sie den Rot-Kreuz-Notarzt. Der 47-Jährige blutete massiv aus einer Stichverletzung im Rücken. Es bestand die Befürchtung, dass Lunge oder Niere verletzt sein könnten. Die 47-Jährige soll sich hysterisch verhalten und ständig herumgeschrien haben, bis sie von den Einsatzkräften gebändigt und abgeführt werden konnte.
Angreiferin amtsbekannt
"Es bestand Lebensgefahr für das Opfer, die inzwischen aber gebannt wurde", weiß Staatsanwalt Pechatschek, der noch auf die Aussagen des Paares wartet - laut derzeitigem Ermittlungsstand sollen beide wegen einer Nichtigkeit im Rausch aufeinander losgegangen sein.
Die Messerstecherin, die wegen Alkoholgeschichten und kleineren Vergehen wie Diebstählen amtsbekannt ist, kam in Haft, sie konnte wegen ihres Rausches erst am Freitag einvernommen werden.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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