Die Lufthansa will bis zu 250 Millionen Euro in die krisengeschüttelte Alitalia stecken - der Betrag könnte aufgrund von Vereinbarungen mit der italienischen Regierung aber sogar verdoppelt werden. Mit 1000 neuen innerdeutschen Flügen soll zudem auch der Kapazitätsengpass behoben werden, der durch den Wegfall der Flüge der insolventen Air Berlin entstand und zu hohen Ticketpreisen auf gefragten Strecken führte.
Die italienische Regierung bemüht sich, Alitalia als Ganzes zu verkaufen und nicht den Flugbetrieb von den Bodendiensten zu trennen. Allerdings scheint fraglich, ob es überhaupt jemanden gibt, der Alitalia als Ganzes übernehmen würde - die Fluggesellschaft gilt als nicht sanierbar. Der Billigflieger Ryanair hatte Ende September sein Interesse zurückgezogen.
Laut einem Plan, an dem die Chefetage der AUA-Mutter arbeitet, sollen bei der Alitalia 2000 Jobs wegfallen, vor allem im administrativen Bereich. Die neue Airline soll nicht mehr als 6000 Mitarbeiter zählen, etwa 5000 weniger als heute. Die Flotte soll aus 90 bis 100 Maschinen bestehen. Die Lufthansa will vor allem die Wartungssparte verwerten, berichtet die römische Tageszeitung "Il Messaggero".
Auch der US-Fonds Cerberus arbeitet an einem Plan zur kompletten Übernahme der Alitalia. Das Offert des US-Investors wurde allerdings nicht im Rahmen des Wettbewerbs vorgestellt, den die Sonderverwalter der italienischen Airline ausgeschrieben haben. Laut Medienberichten ist Cerberus bereit, zwischen 100 und 400 Millionen Euro für Alitalia auszugeben. Noch aber sei das Angebot der Lufthansa das bisher glaubwürdigste, das für die Alitalia eingetroffen ist, hieß es vonseiten der Sonderverwalter.
Deutschland: Lufthansa kündigt stabile Preise an
Auch gab Carsten Spohr, Chef der AUA-Mutter Lufthansa bekannt, weitere 1000 Flüge auf innerdeutschem Raum durchführen zu wollen. Damit soll der Kapazitätsengpass behoben werden, der durch den Wegfall der Flüge der insolventen Air Berlin entstand und zu hohen Ticketpreisen auf gefragten Strecken wie Berlin-München oder Berlin-Köln führte. "Sobald wir grünes Licht aus Brüssel haben, wollen wir pro Monat allein bei Eurowings 1000 innerdeutsche Flüge dazunehmen", sagte Spohr der "Bild"-Zeitung. "Ich kann versprechen, dass mit neuen innerdeutschen Flügen wieder stabile Preise kommen."
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