Überraschende Wende im Fall um den rätselhaften Brand in der Wiener Marx-Halle am 10. September: Die Polizei konnte nach wochenlangen, aufwendigen Ermittlungen zwei Tatverdächtige ausforschen. Die beiden 19-Jährigen - ein Mann und eine Frau - sind geständig und geben an, dass sie eine "Geisterbeschwörung" durchführen wollten, die gründlich schiefgelaufen ist, teilte die Landespolizeidirektion am Dienstag mit.
Der junge Mann und seine Begleiterin hätten an dem verhängnisvollen Abend gemeinsam Cannabis konsumiert und seien auf die Idee gekommen, Geister beschwören zu wollen. Dazu stiegen sie mit Teelichtern im Gepäck in die Marx-Halle ein. Als sie dort Gartenfackeln fanden, entzündeten sie neben den Kerzen auch diese. Eine der brennenden Fackeln fiel um, die Flamme entzündete den Stoff eines Sofas, so Polizeisprecher Daniel Fürst. Das Feuer breitete sich rasch aus und griff auf eine Hallenabtrennung und den Dachbereich über.
Daraufhin seien die Verdächtigen aus der Halle geflüchtet und hätten noch selbst die Einsatzkräfte alarmiert. Auf deren Eintreffen warteten sie jedoch nicht mehr, sondern nahmen Reißaus.
Bis zu zwei Millionen Euro Schaden
Mehr als 100 Feuerwehrleute kämpften kurz danach gegen die Flammen an. Die Parole "Brand aus!" folgte erst nach einem zehnstündigen Großeinsatz inklusive mehrerer Löschleitungen von innen unter Atemschutz und von außen mit Wasserwerfern. Zudem musste das Dach der zuletzt wiederholt als Konzert-Location genützten Schmiedeeisenkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert mit Spezialsägen aufgeschnitten werden. Der Schaden wird laut Polizei auf bis zu zwei Millionen Euro geschätzt.
Das "Geister-Duo" konnte aufgrund der Rufdatenauswertung ausgeforscht werden. Nach anfänglichem Leugnen verstrickten sich die beiden in Widersprüche, bis sie sich schließlich "geständig und reumütig" zeigten, so die Polizei. Auf das Duo wartet nun ein Prozess.
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