Happy End in NÖ

So lief die fieberhafte Suche nach Benjamin (12)

Österreich
14.11.2017 13:00

Wenn das eigene Kind plötzlich verschwindet, lediglich eine handgeschriebene Nachricht hinterlässt, beginnt für die Eltern ein wahr gewordener Albtraum und für die Einsatzkräfte oftmals auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Im Fall des zwölf Jahre alten Benjamin S. aus Pfaffstätten in Niederösterreich, der seit Montagmorgen als abgängig galt, endete die fieberhafte Suche zum Glück mit einem Happy End.

"Die Schule hatte die Eltern am Montagmorgen verständigt, dass der Zwölfjährige nicht zum Unterricht erschienen sei", berichtete der Sprecher der Landespolizeidirektion NÖ, Raimund Schwaigerlehner, am Dienstagvormittag gegenüber krone.at. Sofort setzten die geschockten Eltern alle Hebel in Bewegung, telefonierten nacheinander Freunde und Bekannte des Buben ab, in der Hoffnung, einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des Zwölfjährigen zu bekommen - doch es sollte vergeblich sein. Niemand hatte Benjamin gesehen oder wusste, wo er sich aufhält.

"Handgeschriebenen Zettel von Benjamin entdeckt"
"Man kann sich ja vorstellen, was in einer solchen Situation in den Eltern vorgeht. Sie haben daraufhin auch im Zimmer ihres Sohnes nach Hinweisen gesucht, dabei einen handgeschriebenen Zettel entdeckt", so Schwaigerlehner weiter. Gerichtet war die Nachricht des Zwölfjährigen an seine Eltern, der Inhalt: Er brauche Zeit für sich.

"Dass eine mögliche Suizidgefahr bei dem Bub vorliegt, ließ sich aus der Botschaft nicht herauslesen", berichtete der Sprecher. Das änderte natürlich nichts an der Tatsache, dass der Zwölfjährige wie vom Erdboden verschluckt, zudem offenbar nur leicht bekleidet war und auch kein Geld bei sich hatte. Lediglich sein Jugendjahresticket für die Öffis habe der Bub mitgenommen. "Die Eltern haben dann schließlich um 11.15 Uhr bei der Polizei eine Abgängigkeitsanzeige erstattet", erklärte Schwaigerlehner.

Zahlreiche Einsatzkräfte beteiligten sich an Suche
Eine groß angelegte Suchaktion wurde daraufhin gestartet. "An der Suche haben Kräfte der österreichischen Rettungshundebrigade, der Rettungshunde NÖ und des ASBÖ NÖ teilgenommen, ebenso auch Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffstätten und natürlich auch zahlreiche Polizisten", erklärte der Polizeisprecher.

(Bild: Markus Tschepp (Symbolbild))

Foto des Zwölfjährigen veröffentlicht
Doch es sollten viele Stunden fieberhafter Suche vergehen, ohne ein Lebenszeichen des Zwölfjährigen. "Am frühen Abend haben wir uns dann dazu entschieden, auch ein Bild des Kindes zu veröffentlichen, um die Chancen, den Bub zu finden, zu erhöhen", erklärte der Sprecher.

Um 19.15 Uhr - acht Stunden, nachdem seine Eltern die Vermisstenanzeige erstattet hatten - machte just der Vater von Benjamin bei der Station Badner Bahn in Pfaffstätten eine überraschende und erlösende Entdeckung. Denn dort saß sein Sohn, "wohlauf und unverletzt", so Schwaigerlehner. Wo genau sich der Bub die ganze Zeit über befand, konnte der Sprecher nicht sagen. "Im ersten Moment war es am wichtigsten, dass der Zwölfjährige wohlbehalten zurück bei seinen Eltern ist."

Seitens der Polizei werde nun - wie in solchen Fällen üblich - ein Bericht an die Jugendbehörde ergehen, so der Sprecher.

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