Eine junge Türkin und ein Security-Mitarbeiter sollen in einer Filiale der Drogeriekette Müller in Wien-Floridsdorf aneinandergeraten sein. Der Vorfall sorgt nun zusätzlich für Wirbel, denn am Dienstag musste das Geschäft nach anonymen Drohungen unter Polizeischutz gestellt werden! krone.at hörte sich vor Ort um ...
Die Müller-Filiale am Franz-Jonas-Platz. Auf den ersten Blick geht dort alles seinen üblichen Gang: Auffällig sind aber die Polizeibeamten vor dem Eingang der Filiale. Und hinter vorgehaltener Hand wird getuschelt. Hier soll ein Security-Mann am Donnerstag eine junge Muslimin nach einer Taschenkontrolle angegriffen haben. Diese musste danach ein Spital aufsuchen, so die Vorwürfe. Es sei auch das Schimpfwort "Kopftuchschlampe" gefallen. Das Unternehmen reagierte auf Facebook und gab an, es könne die Vorwürfe gegen den Security-Mann nicht bestätigen. Vielmehr sei der Detektiv von der Türkin und ihrer Begleiterin angegriffen worden. Es steht also Aussage gegen Aussage.
Drohungen gegen Drogeriekette
Tatsache ist, dass nun zwei Polizeibeamte die Filiale bewachen. Müller habe zusätzlich einen weiteren Security von einer anderen Sicherheitsfirma zur Überwachung hinzugezogen. Denn: Man habe Müller mit einem Schlägertrupp gedroht, sollte der Name des Beschuldigten - eines 50-Jährigen - nicht bekannt gegeben werden.
"Nehmen jede Drohung ernst"
"Dienstagfrüh hat es einen Anruf gegeben, bei dem eine unbekannte Person angegeben hat, dass sie gerne den Namen des besagten Ladendetektivs hätte. Wenn nicht, würde die Person mit 20 bis 30 Personen vorbeikommen und in der Filiale Schäden verursachen", schilderte Polizeisprecherin Irina Steirer die Bedrohungslage: "Da wir natürlich jede Drohung ernst nehmen, ist es jetzt so, dass für eine absehbare Zeit vor Ort Polizeikräfte abgestellt sind, die dort die Umgebung bewachen."
Auf heimischen und deutschen Facebook-Seiten wurde mittlerweile auch zum Boykott gegen Müller aufgerufen. Es werde "Guerilla-Aktionen" gegen die Kette geben, heißt es da unter anderem.
Für krone.at war die Pressestelle von Müller in Deutschland nicht erreichbar. Zunächst wurde zwar ein Kontakt "zur Presseabteilung" in Aussicht gestellt, dann wiederum hieß es, es gebe keine entsprechende Durchwahl. Auch schriftliche Anfragen blieben bisher unbeantwortet.
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