Einen fetten Fisch hat das Landeskriminalamt Oberösterreich nun an Land gezogen. Nach einer internationalen Fahndung konnte am Flughafen Malmö in Schweden einer der Verdächtigen des Überfalls auf den Linzer Juwelier Wild im Juli 2017 geschnappt werden.
Es war ein spektakulärer Coup nach Pink-Panther-Manier, der am 20. Juli auch international für Aufsehen gesorgt hat. Vier gut gekleidete junge Männer überrumpelten an diesem schönen Sommertag um 9.48 Uhr die Angestellten des Nobeljuweliers S. M. Wild auf der Linzer Landstraße und bedrohten sie mit Waffengewalt.
"Lay down, lay down"
"Lay down, lay down", forderten sie. Neben den Mitarbeitern befand sich auch die Kundin Corinna T. (19) im Geschäft, die kurzfristig ebenfalls als Geisel genommen wurde. Die Täter zertrümmerten mehrere Schaukästen mit Äxten und rafften gezielt nur die teuersten Uhren zusammen. Doch dann passierte etwas Ungeplantes: Beim Griff nach der Beute verletzte sich einer der Räuber und hinterließ Blutspuren. Der Überfall wurde von Kameras aufgezeichnet.
Vor den Augen zahlreicher Passanten sprang das Quartett mit seiner Beute ins Fluchtauto, das in Wels gestohlen worden war. Die Ganoven rasten in die nur 300 Meter entfernt gelegene Garage des Hotels Kolping, wo sie offenbar das Fahrzeug wechselten. Der Fluchtwagen wurde erst am darauffolgenden Tag sichergestellt.
DNA-Spuren brachten Ermittler auf die Spur
"Krone"-Recherchen zufolge dürften zurückgelassene DNA-Profile die LKA-Ermittler auf die Spur des nun in Schweden festgenommenen Verdächtigen gebracht haben. Die internationale Fahndung, gepaart mit der Hartnäckigkeit der Kriminalisten, führte zu dem Ermittlungserfolg: Am 20. Oktober wurde der 37-jährige Serbe in Malmö gefasst. "Wir können die Festnahme bestätigen, der Mann sitzt bereits in der Justizanstalt Linz und ist geständig", sagt LKA-Chef Gottfried Mitterlehner.
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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