"Hallo, GJ273b!"

Astronomen funken Botschaft an zweite Erde

Wissenschaft
19.11.2017 07:02

Rund 12,4 Lichtjahre von unserer Erde entfernt kreist um einen Roten Zwerg namens Luytens Stern ein erdähnlicher Planet mit dem Katalognamen GJ273b in der sogenannten habitablen (bewohnbaren) Zone, in der Leben, so wie wir es kennen, möglich wäre. Genau dorthin haben nun Wissenschaftler und Künstler mithilfe eines Radioteleskops eine interstellare Botschaft gefunkt.

Der nach dem niederländischen Astronomen Willem Jascob Luyten benannte Luytens Stern liegt im Sternbild Kleiner Hund. Er wird von zwei Exoplaneten umkreist, wobei der innerste davon (GJ273b) eine sogenannte zweite Erde ist. Dieser Planet hat die 2,38-fache Masse unserer Erde und umrundet sein Zentralgestirn, das wesentlich weniger Leuchtkraft hat als unsere Sonne, in so geringer Entfernung, dass ein Jahr auf ihm bloß 18,7 Tage dauert.

Weil man annimmt, dass es auf GJ273b flüssiges Wasser gibt und es daher Leben geben könnte, hat ein Team aus Forschern und Künstlern mithilfe eines Radioteleskops im norwegischen Tromso (Bild oben) an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Oktober eine Botschaft in Richtung des Exoplaneten gefunkt. Neben einer kurzen Sprachnachricht enthält sie eine kurze Physik-Lektion sowie mehrere elektronische Musikstücke.

Keine Antwort vor dem Jahr 2042
Vor 2042 darf man sich aber keine Antwort erwarten. Weil elektromagnetische Wellen im Weltall mit derselben Geschwindigkeit wie Licht unterwegs sind, wird es nämlich mindestens ein Vierteljahrhundert dauern, bis eine Antwort von potenziell intelligenten Lebewesen auf GJ273b die Erde erreichen könnte - vorausgesetzt die Aliens reagieren umgehend.

Dass man damit Gefahr laufe, möglicherweise bösartige Aliens auf die Erde aufmerksam zu machen, glauben die Forscher und Künstler nicht. "Es ist ziemlich unwahrscheinlich, das eine Zivilisation dort die Möglichkeit hat, die Erde zu erreichen und uns zu bedrohen. Vermutlich sind sie nicht einmal in der Lage zu orten, wo die Radiowellen, die durch den Kosmos reisten, ihren Ausgang genommen haben", wird der Präsident der Organistation METI (Messaging to Extra-Terrestrial Intelligence), Douglas Vakoch, auf der Website space.com zitiert.

"Wir haben bereits in das Universum herausgeschrien, dass es uns gibt", sagt Vakoch. Selbst die Atmosphäre der Erde verrate bereits seit vielen Millionen von Jahren, dass es hier Leben gibt. Die Idee hinter dem Projekt sei nicht, auf die Menschheit aufmerksam zu machen, sondern zu signalisieren, "dass wir an Kontakt interessiert sind".

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