"Weihnachtsblut"

IS droht dem Vatikan und zeigt enthaupteten Papst

Ausland
22.11.2017 06:29

Drohungen der Terrormiliz Islamischer Staat gegen den Vatikan und Papst Franziskus hat es schon häufig gegeben. Nun kursiert eine besonders martialische Fotomontage in islamistischen Netzwerken. Das Werk zeigt einen vermummten IS-Kämpfer, der über dem enthaupteten Pontifex steht. Ein anderes, vor wenigen Tagen veröffentlichtes Bild aus der Propagandaabteilung der Dschihadisten zeigt ein Attentäterfahrzeug, das Richtung Petersdom steuert.

Die "Enthauptung" des Papstes erinnert an frühere Bilder und Propagandavideos, in denen Gefangene, die zumeist in orange Overalls gekleidet waren, vor laufender Kamera exekutiert wurden. Die jüngsten Fotomontagen wurden über die Agentur Wafa Media Foundation verbreitet. Neben den äußerst aussagekräftigen Motiven findet sich noch folgender Text auf dem Papst-Bild: "Weihnachtsblut. Warte ..."

"Wir werden nach Rom kommen"
Erst im August hatte die Terrororganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein weltweites Kalifat zu errichten, per Internet Drohungen gegen den Papst und Italien gerichtet. "Wir werden nach Rom kommen", so ein Dschihadist, der beim Zerreißen eines Fotos von Papst Benedikt XVI. gefilmt wurde. Das sechs Minuten lange Video wurde vom IS-Netzwerk Hayat Media Center veröffentlicht.

(Bild: AP, krone.at-Grafik)

Der italienische Premier Paolo Gentiloni hatte nach dem Anschlag in Barcelona betont, dass kein Land vor der Gefahr fundamentalistischer Anschläge sicher sei - auch nicht Italien. Daraufhin hatte Italien seine Sicherheitsvorkehrungen noch mehr verstärkt. Unter anderem wurden Barrieren zum Schutz von Fußgängerzonen in den Großstädten aufgestellt. Die Schweizer Garde erklärte sich bereit, auf Terrordrohungen zu reagieren.

Putin: Militäreinsatz in Syrien bald zu Ende
Dass gerade in der Vorweihnachtszeit die an sogenannte einsame Wölfe gerichteten Aufrufe zur Gewalt gegen "Ungläubige" und "Kreuzritter" zunehmen, ist seit Jahren zu beobachten. Ein weiterer Faktor könnte diesen Effekt heuer noch zusätzlich verstärken: Am Dienstag verkündeten sowohl Russland als auch der Iran - beide Staaten sind Verbündete des syrischen Machthabers Bashar al-Assad im Kampf gegen Terroristen und andere Rebellengruppen - das Ende des IS.

Assad und Putin sprachen in Sotschi über die Zukunft Syriens nach dem "Sieg" über den IS. (Bild: AP)
Assad und Putin sprachen in Sotschi über die Zukunft Syriens nach dem "Sieg" über den IS.

In einer Fernsehansprache erklärte Irans Präsident Hassan Rouhani: "Ich gratuliere allen, die am Kampf gegen diese Gruppe beteiligt waren, die außer Mord, Brutalität und Zerstörung nichts kannte." Der Kommandant der Al-Ghods-Einheit der iranischen Revolutionsgarden, die in den vergangenen Jahren im Kampf gegen den IS eingesetzt worden war, sprach vom "Sieg gegen die teuflische Herrschaft des IS". Nach Angaben der internationalen Anti-IS-Koalition hat der IS in Syrien mehr als 95 Prozent seines früheren Gebietes verloren.

Aus dem Kreml hieß es, Syrien nähere sich dem "finalen, unvermeidbaren Sieg über die Terroristen". Nun gehe es darum, politische Prozesse einzuleiten. Laut Russlands Präsident Wladimir Putin gehe der Militäreinsatz im Bürgerkriegsland auf sein Ende zu. Putin empfing Assad am Montag in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi. Der syrische Staatschef verlässt Syrien offiziell nur noch selten. Im Oktober 2015 war er in Moskau mit Putin zusammengetroffen.

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